Chitwan Nationalpark
Nepal

Chitwan Nationalpark - Wildlife in Nepal
Der Chitwan Nationalpark befindet sich im Süden des Landes an der Grenze zu Indien, ist der älteste Nationalpark Nepals, seit 1984 UNESCO Weltkulturerbe und beherbergt mehr als 700 Tierarten. Dabei ist der Nationalpark Heimat von gleich mehreren bedrohten Tierarten, wie dem Bengal Tiger, dem einhörnigen asiatischen Nashorn und dem Gharial Krokodil. Auf die Suche nach diesen – und noch vielen weiteren spannenden Tieren wie Elefanten, Leoparden, Lippenbären, Pythons, Kobras und vielem mehr – kannst du dich in verschiedenen Touren begeben: Neben den typischen Jeep Safaris gibt es auch die Möglichkeit, den Park zu Fuß zu erkunden, was richtig viel Abenteuercharakter bietet!
In diesem Blobeitrag zeigen wir dir, dass Nepal noch viel mehr als „nur“ Trekking im Himalaya zu bieten hat. Wir geben dir alle wichtigen Tipps rund um den Chitwan Nationalpark, zeigen dir, wie du hinkommst, wo du am besten übernachtest, welche Touren es gibt, was es kostet und auch, was du in jedem Fall vermeiden solltest.
Chitwan Nationalpark - Offene Fragen
Die beste Reisezeit für den Chitwan Nationalpark ist in der Trockenzeit von Oktober bis April, wobei es ab April sehr heiß wird. Die Wahrscheinlichkeit, Tiere zu sehen, ist wohl nach Februar höher, weil im Februar das hohe Gras abgebrannt wird.
Wenn du wenig Zeit hast, reicht im Prinzip ein voller Tag im Chitwan Nationalpark. Du kannst an einem Tag bis zu drei Aktivitäten (Kanu fahren, Walking und Jeep Safari) miteinander verbinden. Das Minimum wäre dann jeweils ein An- und Abreisetag und ein Tag im Nationalpark. In Sauraha, dem Ausgangsort, gibt es sonst auch nicht viel zu tun, aber ein, zwei Tage mehr kann man dort gut aushalten. Wenn du längere Safaris oder sogar mehrtägige Wanderungen im Chitwan Nationalpark machen willst, musst du natürlich mehr Zeit einplanen.
Der Eintritt in den Chitwan Nationalpark kostet pro Tag pro Person 2000 NPR (14 €). Damit darfst du einen Tag in den Nationalpark und kannst am nächsten Tag Aktivitäten außerhalb des Parks wie Kanufahren machen. Die Preise für Walking und Jeep Safaris variieren. Wir haben für eine 4-stündige Walking Safari 1500 NPR (10 €) und für eine 4-stündige Jeep Safari 2000 NPR (14 €) bezahlt. Das ist, im Vergleich zu Safaris in Afrika, wirklich sehr günstig!
Im Chitwan Nationalpark leben insgesamt mehr als 700 Tierarten. Einige der spannendsten sind Nashörner, Bengal Tiger, Leoparden, Lippenbären, Elefanten, Krokodile, Pythons und Kobras. Besonders die Wahrscheinlichkeit Nashörner zu sehen, ist hier so hoch wie nirgendwo anders auf der Welt.
Besonders auf einer Walking Safari solltest du lange und dunkle Kleidung anziehen, am besten in schwarz, dunkelblau oder olivgrün, um im Nationalpark nicht zu sehr herauszustechen. Geschlossene Schuhe und Schutz gegen die Sonne (Hut, Sonnencreme) sind Pflicht, außerdem Moskitospray und genügend Wasser, denn es wird heiß!
Vom Chitwan Nationalpark, beziehungsweise von Sauraha, dem Ausgangsort in den Park, kannst du mit dem Tourist Bus nach Pokhara und Kathmandu weiterfahren. Die Tickets bekommst du in den zahlreichen Tour Agencies in Sauraha. Aber auch nach Lumbini oder Bandipur kommst du von Sauraha aus. Um nach Lumbini zu kommen, musst du zuerst mit dem Taxi oder Tuktuk nach Bharatpur fahren und dort einen Bus nach Lumbini nehmen. Nach Bandipur kannst du den Bus nach Pokhara von Sauraha aus nehmen und steigst zwischendrin, in Dumre aus. Von dort fährst du mit dem Taxi weiter bis nach Banidpur.

Der Blog als Vlog
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Anreise nach Chitwan


Wenn du zum Chitwan Nationalpark reisen willst, geht deine Reise in den kleinen Ort Sauraha, denn das ist der Ausgangsort für Touren in den Park. Von der Hauptstadt Kathmandu oder von Pokhara aus kannst du mit einem Touristen Bus direkt nach Sauraha fahren. Die Fahrt kannst du entweder in Tour Agencies vor Ort oder auch online, zum Beispiel über die Buchungsplattform bookaway.com*, buchen. Auch von Lumbini, dem Geburtsort Buddhas im Süden Nepals, ist die Anreise mit dem Bus möglich. Von dort nimmst du einen Bus in Richtung Kathmandu und steigst zwischendrin, in Bharatpur, aus. Von dort fährst du die restlichen 15 Kilometer mit dem Tukutuk oder Taxi nach Sauraha. Wir sind von Lumbini mit einem Bus von Green Kasthamandap um 6.30 Uhr losgefahren und haben circa neun Stunden für die 150 Kilometer Strecke gebraucht, weil die Straßen zum Großteil in sehr schlechtem Zustand sind. Der Bus war klimatisiert und hat 1200 NPR (8,30 €) pro Person gekostet. Für die Taxifahrt ab Bharatpur haben wir die App InDrive genutzt und 1200 NPR (8,30 €) zusammen gezahlt.
Sauraha - Der Ausgangsort



Sauraha ist ein kleiner Ort am Rande des Chitwan Nationalpark und gilt als Ausgangsort für die Safaris. Dementsprechend ist die kleine Stadt voll auf Touristen ausgelegt: Es gibt unzählige Unterkünfte, Restaurants und Tour Agencies. Die Straßen in Sauraha sind – wie fast überall in Nepal – sehr schlecht, staubig und es wird viel gebaut. Aber nichtsdestotrotz hat uns der Ort ganz gut gefallen, denn die Stimmung ist entspannt und insbesondere am Flussufer ist es sehr schön. Dort kannst du übrigens in den Chitwan Nationalpark herüberschauen, denn der beginnt direkt auf der anderen Seite des Rapti River. Dort lässt sich auch schön der Sonnenuntergang schauen und mit ein bisschen Glück kannst du auch Wildlife, zum Beispiel Elefanten und Krokodile, beobachten. Übernachtet haben wir im Hotel Peacock, wo wir für ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und Klimaanlage 14 Euro pro Nacht gezahlt haben. Zum Arbeiten, Essen und Kaffee trinken können wir das Art Café weiterempfehlen, zum Essen außerdem das Greasy Spoon, das Sauraha Tandoori Kitchen und das Jalapeno Restaurant. Wer trainieren gehen möchte, findet mit dem Conan Gym ein kleines, aber gut ausgestattetes Fitnessstudio, und eine sehr gute Massage gibt es bei Glorry Spa & Wellness.
Über den Chitwan Nationalpark

Der Chitwan Nationalpark im Süden des Landes ist 1973 entstanden und damit der erste Nationalpark Nepals. Seit 1984 ist der mehr als 950 Quadratkilometer große Park UNESCO Weltkulturerbe. Insgesamt finden sich dort mehr als 700 Tierarten, aber berühmt ist er vor allem, weil er Heimat einer der letzten Populationen einhörniger asiatischer Nashörner ist. Schätzungsweise 650 Nashörner leben heute im Chitwan Nationalpark. Außerdem ist er einer der letzten Zufluchtsorte des Bengalischen Tigers und Lebensraum der Gharial Krokodile, für die es in dem Park auch eine Auffang- und Zuchtstation gibt. Darüber hinaus finden sich im Chitwan Nationalpark auch Leoparden, Lippenbären, Elefanten, Pythons und Kobras. Der Eintritt kostet 2000 NPR (14 €).
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Walking Safari


Unserer Meinung nach die beste Art, um den Chitwan Nationalpark zu erkunden, ist eine Walking Safari. Dabei läufst du mit zwei Guides durch den Park und kannst so richtig in das Dschungel-Feeling eintauchen. Das Tolle ist, dass keine Gruppen gebildet werden, sondern du mit den Guides alleine bist. Du kommst natürlich in kurzer Zeit nicht so schnell und weit in den Park wie bei einer Jeep Safari, aber dafür bist du mittendrin, hörst die Geräusche des Dschungels und hast auf jeden Fall mehr Abenteuercharakter. Es gibt unterschiedlich lange Angebote von vier Stunden bis hin zu 3-tägigen Touren. Wir haben uns für eine 4-stündige Tour bei dem Anbieter Mowglis Eco-Adventure entschieden und dafür 1500 NPR (10 €) pro Person bezahlt. Die Touren starten um 7 Uhr morgens und um 13 Uhr nachmittags, wobei es morgens deutlich angenehmer ist, weil es noch nicht ganz so heiß ist. Nach einer sehr kurzen Überfahrt mit dem Boot über den Rapti River haben uns unsere beiden Guides erst einmal eine kurze Sicherheitsunterweisung gegeben, sodass wir wussten, wie wir uns im Extremfall zu verhalten haben – der zum Glück nicht eingetreten ist.



Wir hatten ehrlicherweise nicht damit gerechnet, eins der großen Tiere (Nashorn, Elefant, Tiger) von Nahem zu sehen, aber wir konnten während unserer Tour vier Nashörner beobachten! Unser Highlight war eine Begegnung mit einem Nashorn, das nur wenige Meter vor uns stand und gefressen hat – wir waren so nah dran, dass wir wirklich jedes Detail sehen und die Fressgeräusche dieses beeindruckenden Tieres hören konnten! Eine weitere sehr besondere Begegnung war die mit einer toten Python, die circa eine Woche vorher beim Versuch ein Reh zu verdauen, gestorben war und jetzt – mit riesigem Bauch – in einem kleinen Fluss lag. Abgesehen davon haben wir eine Tigerspur gefunden und Pfaue, einen wilden Hahn und unzählige Rehe gesehen. Unsere Guides konnten gut Englisch und haben uns super viel zu dem Park und den Tieren erklärt, was sehr spannend war. Außerdem hatten sie Ferngläser, dabei, sodass wir auch Tiere von weiter weg gut sehen konnten. Die Tour ist definitiv eine Empfehlung von uns!
Jeep Safari


Neben der Walking Safari ist die beliebteste Art und Weise, Wildlife im Chitwan Nationalpark zu sehen, eine Jeep Safari. Diese ist natürlich etwas weniger abenteuerlich, dafür kommt man in kurzer Zeit tiefer in den Park und hat ebenfalls gute Chancen, viele Tiere zu sehen. In einen Jeep passen bis zu zwölf Leute inklusive einem Guide. Die Jeeps starten zwar alle zur gleichen Zeit (7 Uhr morgens und 13 Uhr nachmittags), fahren aber unterschiedliche Routen, sodass wir fast immer alleine unterwegs waren, was uns sehr gut gefallen hat. Auch diese Tour haben wir bei Mowglis Eco-Adventure gebucht und für eine 4-stündige Jeep Safari 2000 NPR (14 €) pro Person bezahlt. Wir haben insgesamt mehr als zehn Nashörner gesehen, ein Krokodil, Rehe, einige Affen, Schweine mit ganz kleinen Babys, Pfaue und natürlich ganz viele Vögel und Insekten.



Auch Elefanten sieht man im Chitwan Nationalpark immer wieder, aber diese sind nicht wirklich wild – dazu weiter unten mehr. Übrigens ist auch die Wahrscheinlichkeit, einen Tiger zu Gesicht zu bekommen, gar nicht so gering: Wir selbst haben zwar keinen der geschätzten 120 Bengal Tiger gesehen, aber Besucher in einem anderen Jeep, die zur gleichen Zeit unterwegs waren, hatten Glück und wir haben auch von einigen anderen Leuten gehört, dass sie eine der seltenen Raubkatzen gesichtet haben. Aber auch ohne dieses Erlebnis fanden wir die Jeep Safari richtig toll! Einzig die Tatsache, dass man sich mit dem Guide nicht wirklich unterhalten kann, weil man bei Tiersichtungen natürlich ruhig sein soll und die Fahrt ein Gespräch ansonsten schwierig macht, war etwas schade. Bei der Walking Safari hat man dafür umso mehr die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
What else (not) to do
Neben der Walking und der Jeep Safari sind weitere beliebte Aktivitäten in Sauraha Bird Watching und Kanu fahren. Das Kanu fahren findet außerhalb des Chitwan Nationalparks statt und du kannst mit dem Eintrittsticket in den Park, das du für die Walking oder Jeep Safari gekauft hast, am folgenden Tag eine Kanu Tour machen, ohne ein neues Ticket kaufen zu müssen. Außerdem beliebt ist ein Besuch des Elephant Breeding Centers – wovon wir dringend abraten! Die Elefanten Population im Chitwan Nationalpark ist nicht gefährdet und ein derartiges Zentrum nicht nötig. Elefanten werden in solchen Zentren mit sehr grausamen Methoden „gebrochen“ und sind auf keinen Fall unterstützenswert!


Elefanten werden im Chitwan Nationalpark zum einen als Touristenattraktion (Elefanten Reiten und Elefanten Baden), zum anderen aber auch zum Patrouillieren innerhalb des Parks eingesetzt. Wir haben Armeeangehörige auf dem Rücken von Elefanten durch den Park reiten sehen, die unter anderem dafür sorgen sollen, dass Wilderer sich fernhalten. Fast jede Tour Agency in Sauraha bietet das Baden mit Elefanten und sogenannte Elephant Safaris an. Dabei reiten Menschen auf einem Elefanten durch den Chitwan Nationalpark auf der Suche nach Wildlife. Die Elefanten leiden darunter extrem und wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass solche Aktivitäten niemals unterstützt werden sollten. Auf der anderen Seite ist uns klar, dass Nepal ein sehr armes Land ist und die Menschen vor Ort einen Lebensunterhalt verdienen müssen. Deswegen liegt es im Endeffekt an uns Touristen, solche Angebote nicht wahrzunehmen in der Hoffnung, dass andere, ethischere Umgangsweisen, gefunden werden.
Chitwan Nationalpark - Fazit
Wer an Nepal denkt, denkt meist zuerst an den Mount Everest, an 8000 Meter hohe Berge und den Himalaya. Und auch wenn Nepal für Touristen in erster Linie als Trekking Destination bekannt ist, bietet das Land so viel mehr: Yoga und Meditation, Tempel, den Geburtsort Buddhas – und nicht zuletzt eben Nationalparks wie den Chitwan Nationalpark, in dem gleich mehrere vom Aussterben bedrohte Tierarten beheimatet sind, wie Bengal Tiger und einhörnige asiatische Nashörner.

Nepal ist ein sehr vielfältiges Land und hat uns mit seinem Angebot an Wildlife definitiv überrascht! Lediglich der Umgang mit den Elefanten vor Ort hat der ansonsten tollen Erfahrung in Chitwan einen kleinen Dämpfer versetzt, aber das ist unserer Meinung nach kein Grund, den Chitwan Nationalpark nicht zu besuchen. Denn es gibt Anbieter, wie Mowglis Eco-Adventure, die sich gegen Elefanten Baden und Elefanten Reiten aussprechen und damit definitiv unterstützenswert sind.
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