Kolumbien

Länderguide: Highlights, Route, Kosten
Kolumbien: Worth the Hype?
Bei unserer Reise durch Mittelamerika haben wir so viele Reisende getroffen, die uns von Kolumbien vorgeschwärmt haben und sagten, Kolumbien sei ihr absolutes Lieblingsland in der Region: der Vibe, die Freundlichkeit der Menschen, die Ausgelassenheit, das Tanzen. Unsere Erwartungen waren dementsprechend sehr hoch – und ohne jetzt den Miesepeter spielen zu wollen: Sie wurden nicht erfüllt.
Wir wollen damit nicht sagen, dass Kolumbien kein tolles Land ist oder sich eine Reise dorthin nicht lohnt. Mit der Karibikküste, dem Pazifik, der Kaffeeregion, den Anden, dem Amazonas und den Millionenstädten hat das Land wirklich viel zu bieten. Und das alles für unschlagbar günstige Preise! Aber den krassen Hype können wir ehrlicherweise nicht zu hundert Prozent nachvollziehen. Viele Länder, die wir in Mittelamerika sehen durften, können unserer Meinung nach locker mit Kolumbien mithalten – sowohl was Strände und Städte als auch die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen angeht. Einen Besuch ist das Land trotzdem wert!
Backpacking Highlights






Kolumbien - Short FAQ
Nein, als deutscher Staatsbürger brauchst du für Kolumbien bei einem Aufenthalt unter 90 Tagen kein Visum. Auf der Seite des Auswärtigen Amtes findest du die aktuellen Einreisebestimmungen.
Generell gilt in Kolumbien die Trockenzeit, die im Juli und August sowie von Dezember bis März herrscht als die beste Reisezeit. Allerdings gibt es regionale Unterschiede: So können die Anden ganzjährig besucht werden, während die beste Zeit für die Karibikküste von Dezember bis April ist. Im Amazonas ist es immer heiß und feucht und an der Pazifikküste kann es, besonders im Norden, ganzjährig regnen. Ihr seht schon: Es gibt viele verschiedene Regionen und Klimazonen und damit nicht die eine beste Reisezeit. Wir waren von Ende Mai bis Mitte Juni in Kolumbien und hatten häufig Regenfälle, aber eher gegen nachmittags/abends oder nachts, was uns ab und zu eingeschränkt hat.
Für deine Kolumbien Rundreise solltest du am besten drei Wochen einplanen – insbesondere wenn du über Bogota ein- und ausreist, da die Distanzen doch schon relativ groß sind. Zwei Wochen wären mit einigen Abstrichen und Inlandsflügen auch möglich, aber mehr dazu findest du weiter unten bei der Routenplanung.
Kolumbien ist ein recht großes Land und zum ersten Mal in Mittel- und Südamerika haben wir hier einen Inlandsflug (Santa Marta – Pereira) gebucht. Flüge mit Avianca, VivaAir oder Wingo sind recht günstig, aber wenn du nicht fliegen möchtest: Das Busnetz ist in Kolumbien gut ausgebaut und es gibt die Möglichkeit, recht preiswert lange Strecken mit großen Reisebussen tagsüber oder nachts zurückzulegen (Rapido Ochoa, Berlinas, Expreso Brasilia). Innerhalb der Städte haben wir Uber oder offizielle Taxis genutzt, was ziemlich günstig war. Ein Mietwagen ist nicht notwendig.
Wie fast überall in Mittel- und Südamerika gilt: Spanisch ist die Amtssprache und somit ist es auf jeden Fall hilfreich, wenn du zumindest ein paar Brocken Spanisch sprichst. Wir dachten trotzdem in Kolumbien sei Englisch weiter verbreitet als in Mittelamerika, aber tatsächlich haben wir die meiste Zeit in Hotels, Hostels, Restaurants und beim Transport Spanisch gesprochen (sprechen müssen?). Aber fehlende Sprachkenntnisse sollten dich von einer Reise auf keinen Fall abhalten: Im Notfall hilft Google Übersetzer oder du verständigst dich mit Händen und Füßen.
Nein! Kolumbien ist ein sehr günstiges Reiseland. Zu unseren Kosten kommen wir weiter unten im Detail aber eins vorab: Für uns war Kolumbien das günstigste Land in Mittel- und Südamerika. Also absolut geeignet für low budget Backpacker!
Wir haben uns in Kolumbien nie unsicher gefühlt und uns ohne Einschränkungen an der Karibikküste und in Salento bewegt. Aber grundsätzlich sollte man, insbesondere in den großen Städten wie Bogota und Medellin, einige Grundregeln einhalten: Sich vorab informieren, welche Stadtviertel sicher sind und wo man lang laufen kann; Kamera, Handys und andere Wertgegenstände in gewissen Gegenden und wenns voll ist in der Tasche lassen (Don’t give Papaya!) und besonders nachts immer ein Uber oder Taxi nach Hause nehmen. Gerade in Medellin haben wir darauf sehr geachtet und zum Beispiel nur im Rahmen von Free Walking Touren gefilmt. Uns derart „einzuschränken“ hatten wir tatsächlich hier das erste Mal in Mittel- und Südamerika.

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Route & Top 6 Highlights
Wie in fast jedem Land gibt es einen typischen Gringo Trail, dem fast alle Backpacker entweder in die eine oder in die andere Richtung folgen. In Kolumbien beschränkt sich das meistens auf die Hauptstadt Bogota als Ankunfts- oder Abgangsort, die Kaffeeregion in Salento, die hippe Stadt Medellin und einige Orte an der Karibikküste wie Cartagena oder den Tayrona Nationalpark. Natürlich kann das ganze noch um die weiter unten aufgeführten Stops ergänzt werden. Aber für die Standardroute sollte man schon drei Wochen einplanen, damit es nicht zu stressig wird.
- Tag 1: Ankunft Bogota
- Tag 2: Bogota
- Tag 3: Anreise Salento
- Tag 4: Salento
- Tag 5: Valle de Cocora
- Tag 6: Salento
- Tag 7: Anreise Medellin
- Tag 8: Medellin
- Tag 9: Medellin

- Tag 10: Guatape
- Tag 11: Anreise Cartagena
- Tag 12: Cartagena
- Tag 13: Anreise Tayrona Nationalpark
- Tag 14: Tayrona Nationalpark
- Tag 15-19: Minca und/oder Palomino
- Tag 20: Anreise Santa Marta
- Tag 20: Anreise Bogota
- Tag 21: Rückflug
So oder so ähnlich könnte eine 3-Wochen-Itinerary für deinen Backpacking-Trip nach Kolumbien aussehen. Natürlich ist das nur eine grobe Idee – besonders der Teil an der Karibikküste liegt an deinen Vorlieben (chillen am Strand, Party oder in die Berge). In weniger als drei Wochen wird es schon schwierig, denn man sollte die Distanzen in Kolumbien nicht unterschätzen. Für die Strecken von Medellin nach Cartagena und von Santa Marta nach Bogota besteht auch die Möglichkeit, halbwegs kostengünstig zu fliegen. Über Land benötigst du sonst um die 15 bis 20 Stunden mit dem Bus. Innerhalb der Städte kannst du Taxis und Uber nutzen, wobei unserer Erfahrung nach Uber günstiger ist, aber nicht immer funktioniert. In den größeren Metropolen kann der Verkehr katastrophal sein, also plane immer etwas Puffer ein. Soviel erstmal zur Route und Fortbewegung – aber was erwartet dich denn überhaupt auf diesem Trail? Der Reihe nach:
1. Salento & Valle de Cocora
Unser absolutes Highlight in Kolumbien! Der kleine Ort Salento liegt in der Kaffeeregion des Landes, umgeben von wunderschönen grünen Bergen. Auch wenn das Highlight die Natur drumherum ist, so überzeugt Salento auch als Städtchen selbst: Viele bunte Häuser, Unmengen an leckeren Restaurants und Cafés und ein sehr entspannter Vibe erwarten dich dort. Neben mehrtägigen Wandertouren oder Horse Back Riding sind die beliebtesten Aktivitäten hier zwei: eine Kaffeetour auf einer der zahlreichen Kaffeefarmen rund um Salento und natürlich ein Besuch des Valle de Cocora. Dort stehen mit bis zu 60 Metern Höhe die höchsten Palmen der Welt. Ein Anblick, der fast zu schön ist, um wahr zu sein!






2. Medellin & Guatapé
Noch bis vor wenigen Jahren eine der gefährlichsten Städte der Welt, gilt Medellin heute als eine der trendigsten überhaupt. Die 2,5 Millionen Einwohner Stadt ist modern und hip, hat aber auch nach wie vor mit vielen sozialen Problemen zu kämpfen. Obdachlosigkeit, Prostitution und Drogenhandel sind auf den Straßen selbst für Touristen sichtbar. Neben den Touristenvierteln El Poblado und Laureles ist vor allem die Comuna 13 interessant; ein ehemaliges Armenviertel, wo man den Wandel mit eigenen Augen bestaunen kann – am besten mit einer Free Walking Tour. Ansonsten lohnt sich ein Tagesausflug nach Guatapé mit dem malerischen Felsen und dem Blick auf die tolle Seenlandschaft.








3. Cartagena
Cartagena ist eine Millionenstadt an der Karibikküste Kolumbiens und gilt als schönste Kolonialstadt Südamerikas. Besonders die Altstadt und das Hipsterviertel Getsemani sind bei Touristen beliebt. Leider hat die Stadt inzwischen viel von ihrem Charme, den sie vermutlich bis vor einigen Jahren hatte, verloren – denn heute prägen das Stadtbild touristische Läden und Straßenverkäufer. Getsemani ist trotzdem einen Besuch wert, denn das Viertel ist unfassbar bunt und lebendig: bunte Häuserfassaden treffen auf Streetart, viele Straßen sind mit Regenschirmen geschmückt und abends werden einige Gassen für den Verkehr gesperrt, sodass das Leben auf der Straße stattfinden kann.





4. Tayrona Nationalpark
Der Tayrona Nationalpark liegt zwischen der Karibikküste Kolumbiens und dem Gebirge Sierra Nevada. Er gilt als wilde Naturschönheit und überzeugt mit wunderschönen Stränden, einem naturbelassenen Urwald und Wildlife. Das Besondere: Während du am Strand chillst, hast du einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge des nahegelegenen Gebirges. Allerdings ist der Park sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen sehr beliebt und somit sehr voll! Du kannst den NP entweder im Zuge eines Tagesausflugs besuchen oder in Zelten vor Ort übernachten – zweites hat den Vorteil, dass du die wunderschöne Natur morgens und abends ohne Tagestouristen genießen kannst.


5. Minca
Neben Salento hat es uns in Kolumbien besonders Minca angetan. Der kleine Ort liegt nahe der Karibikküste, nicht mal eine Stunde von Santa Marta entfernt – und ist doch eine ganz andere Welt. Minca ist Teil der Bergkette Sierra Nevada, des höchsten Küstengebirges der Welt. Die beiden höchsten Gipfel sind 5775 Meter hoch. Minca selbst liegt nur auf 650 Metern, bietet aber auch damit eine willkommene Abkühlung zur Karibikküste. Der kleine Ort ist umgeben von wunderschöner Natur und bekannt für Wanderungen, Wasserfälle, riesige Hängematten und tolle Sonnenuntergänge. Die Umgebung kann man gut in zwei, drei Tagen erkunden. Unsere Empfehlung: eine Wanderung zum Marinka Wasserfall.





6. Palomino & Costeño Beach
Palomino ist ein kleines Örtchen im Osten der Karibikküste und eine Hochburg für Backpacker. Er ist bekannt für Tubing, wofür du überall in der Stadt Touren buchen kannst. Der für Touristen interessante Teil des Ortes besteht aus einer langen Hauptstraße, auf der sich Restaurants, Bars, Hostels und Shops aneinander reihen. Der Strand ist schön, aber nicht sehr breit, sodass es – zumindest bei Flut – kaum möglich ist, sich dort hinzulegen. Wer auf der Suche nach Party ist, wird hier aber definitiv fündig – ebenso wie am 40 Minuten entfernt liegenden Costeño Beach. Dieser Strand ist tagsüber perfekt zum Entspannen und wer abends feiern gehen will, ist im Costeño Beach Hostel richtig.


Was gibts noch zu sehen?
In unseren knapp drei Wochen vor Ort konnten wir natürlich nicht alle Highlights Kolumbiens sehen. Da wir dir aber nichts vorenthalten wollen und das Land noch mehr zu bieten hat, findest im folgenden Abschnitt noch ein paar weitere lohnende Ziele.
Mit knapp acht Millionen Einwohnern ist die kolumbianische Hauptstadt Bogotá die drittgrößte Metropole Südamerikas. Sehenswert ist vor allem der historische Stadtkern La Candelaria mit seinen bunten Kolonialbauten und viel Streetart. Wer Feiern gehen will, ist in der Zona Rosa, dem Ausgehviertel der Stadt, richtig. Die drittgrößte Stadt des Landes, Cali, liegt südwestlich von Bogotá und gilt als die Salsa-Hauptstadt Kolumbiens. Wer Tanzen will, kommt hier also auf jeden Fall auf seine Kosten.
Wer auf der Suche nach Action und Abenteuer ist, muss einen Abstecher nach San Gil einplanen, denn das gilt als das ultimative Outdoor Paradies in Kolumbien! Hier kannst du Paragliding, Rafting, Canyoning, Caving, Bungee Jumping und vieles mehr machen – und zwar zu absolut günstigen Preisen!
Die Tatacoa Wüste liegt abseits des typischen Gringo Trails und ist damit eine weniger überlaufene Sehenswürdigkeit in Kolumbien. Die Wüste liegt im Department Huila südlich von Bogotá und ist aufgeteilt in die rote Zone und die graue Zone. Viele Zerfurchungen und Mini-Schluchten prägen das Landschaftsbild genauso wie fotogene Kakteen und zeigen noch mal eine ganz andere Seite von Kolumbien.
Die Isla Providencia ist eine kleine Insel in der Karibik vor der Küste Nicaraguas. Auch wenn sie 800 Kilometer vom Festland entfernt liegt, gehört sie zu Kolumbien und gilt noch als echter Geheimtipp. Hier kannst du Tauchen oder einfach die vielen traumhaften Strände der Insel erkunden. Ein wahres Karibik-Paradies!
Leticia liegt am südlichsten Zipfel des Landes, am Dreiländereck Kolumbien – Peru – Brasilien, mitten im Amazonas. Die Anreise ist nur per Flugzeug möglich, weil der Ort so abgeschieden liegt. Aber auch wenn mehr als 500 Kilometer Regenwald zwischen Leticia und der restlichen Zivilisation Kolumbiens liegen, hat der Ort eine gute touristische Infrastruktur und ist damit die perfekte Basis für Bootstouren auf dem Amazonas.
Während die Karibikküste üblicherweise ein fester Bestandteil der Reiseroute ist, skippen die meisten Reisenden die Pazifikküste, die zu den exotischeren und unberührten Flecken Kolumbiens zählt. Von Ende Juni bis Mitte Oktober ist hier sogar Walsaison: In dieser Zeit schwimmen die Wale vom Südpol bis an die kolumbianische Pazifikküste, um dort ihre Babys zur Welt zu bringen. In Nuqui kann man außerdem Surfen, heiße Quellen besuchen und Ausflüge in den Regenwald unternehmen.
Du bist noch unsicher, was du alles in deinen Rucksack packen musst? Dann schau mal hier vorbei!
Unterkünfte



Unterkünfte sind in Kolumbien in der Regel sehr günstig. In Cartagena haben wir mit 27 Euro pro Nacht für ein Zimmer mit geteiltem Bad (aber mit Klimaanlage!) mit Abstand am meisten Geld ausgegeben. Ansonsten hatten wir in den meisten Orten keine Probleme, ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für 15 bis 20 Euro pro Nacht (also 7,50 bis 10 Euro pro Person) zu finden. Wir haben auf unserer Reise schon öfter festgestellt, dass die bekannten Social Hostels (allen voran die Hostelkette Selina) für Doppelzimmer oft ziemlich stolze Preise verlangen, weshalb wir meistens eher in kleineren Hostels oder auch mal Hotels unterkommen, die als Paar einfach günstiger sind. Wir haben in Kolumbien alle Unterkünfte über Booking.com gebucht und hatten nicht das Gefühl, dass die Preise steigen, wenn man kurzfristig schaut. Spontanität sollte also kein Problem sein – auch weil Kolumbien in weiten Teilen auf Tourismus ausgelegt ist und es immer eine große Auswahl an Unterkünften gibt.
Stadt | Hostel | € pro Nacht |
---|---|---|
Cartagena | Kumbianna | 27 € (Doppelzimmer mit Klimaanlage, Gemeinschaftsbad) |
Minca | Casa Chill Out | 23 € (Doppelzimmer) |
Santa Marta (Gaira) | El Parcero Hostal | 15 € (Doppelzimmer) |
Palomino | Jui Chi MaMa | 15 € (Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad) |
Salento | Hostal Palmas de Cocora | 15 € (Doppelzimmer) |
Medellin (Laureles) | Hotel Rai | 17 € (Doppelzimmer) |
Backpacking Kosten
Bei aller Kritik, eines muss man Kolumbien lassen: Es ist wirklich günstig! Sogar günstiger als alle Länder, die wir bis dahin in Mittelamerika bereist haben. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Großstädten und ländlichen Regionen. In Cartagena beispielsweise fanden wir die Übernachtungen noch recht teuer, während wir im Rest des Landes keine Probleme hatten, Doppelzimmer für 15 bis 20 Euro pro Nacht zu finden. Neben den Unterkünften sind auch Essen und Trinken äußerst preiswert – abgesehen von Medellin, wobei sich auch dort günstige Restaurants finden.
Im Endeffekt haben wir in unseren knapp drei Wochen 35 € / Tag pro Person ausgegeben. Gezahlt wird in Kolumbien mit dem Kolumbianischen Peso, der zum Euro einen Umrechnungskurs von 4050:1 (Stand Juni 2022) hat. Kartenzahlung ist in den Städten relativ weit verbreitet, aber ein wichtiger Tipp zur Barzahlung: Am besten passend zahlen, denn wir haben so oft gehört, dass unser Gegenüber (Hotelangestellter, Essenslieferant, Taxifahrer) kein passendes Wechselgeld hat.

Obwohl Kolumbien grundsätzlich sehr günstig ist, haben wir mit fast 15€ auf den Tag gerechnet mehr Geld für Essen & Trinken ausgegeben als in Mittelamerika. Wir haben aber auch jeden Tag drei Mahlzeiten gegessen, immer ein Getränk dazu bestellt und häufig vegane Angebote wahrgenommen, die etwas teurer sind. Hier ist noch großes Sparpotenzial vorhanden, besonders wenn man des Öfteren mal selber kocht.
Für unsere Doppelzimmer haben wir in Summe auf die knapp drei Wochen gerechnet um die 20€ für ein Doppelzimmer gezahlt. Einfach ausgestattet, aber fast immer mit eigenem Bad. Der Schnitt wird durch die ersten paar Tage in Cartagena hochgezogen, wo wir ein teureres Zimmer mit Klimaanlage hatten. Unterkünfte in Kolumbien sind echt günstig!
Von den insgesamt 120€ pro Person fällt fast die Hälfte auf den Inlandsflug von Santa Marta nach Pereira (52€). Aber Transport (Bus, Taxi, Uber) ist grundsätzlich sehr erschwinglich. Inlandsflüge sind natürlich nicht das Ziel, aber im Endeffekt sind sie nicht teuer und sparen sehr viel Zeit!
Hier waren wir diesmal extrem sparsam, um unser Budget etwas zu schonen und haben beispielsweise den Tayrona Nationalpark und das Tubing in Palomino nicht gemacht. Die Kosten setzen sich im Prinzip nur aus zwei Free-Walking-Touren und einem Kinobesuch in Medellin zusammen sowie den Eintritt für den Marinka-Wasserfall und das Valle de Cocora. Und das ist alles sehr günstig gewesen!
Dazu zählen Wäsche, SIM Karte (Claro), Gebühr für Abhebungen am Geldautomaten (mussten wir nur 2x mal zahlen, sonst kostenlos) sowie ein paar weitere Kleinigkeiten wie Mückenspray oder Desinfektionsmittel.

Wie du siehst – Kolumbien ist in allen Bereichen günstig und weil wir für Unterkünfte, Transport und Aktivitäten recht wenig bezahlt haben, haben wir was Essen und Trinken angeht ausnahmsweise mal nicht so genau hingeschaut. Kolumbien war aber im Vergleich zu den Ländern in Mittelamerika auch das Land, das die beste vegane und vegetarische Essensauswahl hatte – und das wollten wir gerne auch wahrnehmen. Und leider zahlt man für diese Optionen oft etwas mehr. Dort ist also noch reichlich Sparpotenzial vorhanden, sodass du als low budget Reisender auch locker mit 30 pro Tag auskommen solltest. Auf der anderen Seite hatten wir auch den ein oder anderen sehr günstigen Reisetag, weil wir insgesamt nicht so viele kostenpflichtige Aktivitäten wahrgenommen haben. Und da gilt natürlich grundsätzlich: Je langsamer du reist, desto mehr schonst du dein Budget.
Kolumbien - Fazit
Unsere Erwartungen an Kolumbien waren hoch – unrealistisch hoch. Durch die vielen überschwänglichen und begeisterten Erzählungen von anderen Reisenden hatten wir erwartet, dass uns das Land komplett von den Socken haut. Dem war nicht so – aber das heißt nicht, dass es uns nicht gefallen hat! Und es ist ja auch unrealistisch zu erwarten, dass ein Land alles andere in jeder Hinsicht toppen soll. Würden wir sagen, Kolumbien war das schönste Land unserer bisherigen Weltreise? Nein!

Würden wir Kolumbien weiterempfehlen? Ja! Das Land hat wirklich viel zu bieten und die Kolumbianer sind ein offenes und lebensfrohes Volk. Besonders an Salento, Medellin und Minca haben wir Gefallen gefunden und können die Begeisterung nachvollziehen. Was der Hype aber eben auch mit sich bringt, sind jede Menge Touristen. Und das konnten wir inzwischen für uns feststellen: Wir mögen etwas unerschlossenere Länder und Gegenden einfach noch ein bisschen mehr.