Lumbini
Nepal

Lumbini - Der Geburtsort Buddhas
Vielleicht hast du – wie wir bis vor Kurzem – noch nie von Lumbini gehört. Dabei ist der kleine Ort nahe der indischen Grenze für alle Buddhisten ein ganz besonderer: Denn dort, im Süden von Nepal, soll vor etwa 2500 Jahren, im Jahr 564 vor Christus, Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, geboren worden sein. Damit ist Lumbini eine der heiligsten Stätten und ein wichtiger Wallfahrtsort für Buddhisten auf der ganzen Welt. Seit 1997 ist Lumbini Weltkulturerbe der UNESCO.
Heute steht an dem exakten Geburtsort Buddhas, dem Begründer des Buddhismus, der Maya Chiva Tempel, der von einem wunderschönen Garten mit Bodhi Bäumen umgeben ist. Aber das ist nicht alles: In der knapp 5 Kilometer langen und 1,6 Kilometer breiten Parkanlage befinden sich auch eine große Pagode, die World Peace Pagoda, und 32 Tempel aus verschiedenen Ländern. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du nach Lumbini kommst, was du bei einem Besuch beachten solltest und geben dir eine ehrliche Einschätzung, ob sich ein Besuch lohnt.
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Lumbini - Offene Fragen
Wettertechnisch ist die beste Reisezeit für Lumbini von September bis Dezember und von Januar bis März. In den Monaten April, Mai und Juni wird es sehr heiß und im Sommer ist Monsunzeit. Allerdings wird im April und Mai Buddha Jayanthi, der Geburtstag Buddhas, gefeiert und die Stadt erwacht richtig zum Leben, weshalb auch diese beiden Monate als beste Reiszeit bezeichnet werden.
Ja, es gibt in Lumbini Geldautomaten. Allerdings haben wir diese nicht ausprobiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt genügend Bargeld aus Kathmandu oder Pokhara mit. Grundsätzlich wird in Nepal vieles bar bezahlt und bei Bargeldabhebungen fällt – mit einer Reisekreditkarte wie der kostenlosen Visa Card von Barclays* – nur eine Geldautomaten Gebühr von 500 NPR (3,40 €) pro Abhebung an.
Ein voller Tag in Lumbini reicht, um den Geburtsort Buddhas, die World Peace Pagoda und die Ländertempel anzuschauen. Wir würden auch nicht empfehlen, mehr Zeit in Lumbini zu verbringen, weil der Ort abgesehen davon nichts zu bieten hat und nicht sonderlich einladend ist.
Nein, Lumbini ist nicht teuer. Es gibt günstige Unterkünfte und Restaurants. Der Maya Devi Tempel kostet 600 NPR (4 €) Eintritt, alle anderen Tempel und die World Peace Pagoda sind kostenlos. Dazu kommt eine Leihgebühr für ein Fahrrad oder ein Rickshawfahrer, um dich auf dem Gelände fortzubewegen.
Unserer Erfahrung nach sprechen viele Menschen in Lumbini zumindest Basic Englisch. Wir konnten uns mit Englisch im Hotel, Restaurant, in der Touragency und mit unserem Rickshawfahrer verständigen.
Von Lumbinbi aus kannst du mit dem Bus nach Pokhara oder Kathmandu fahren. Tickets kannst du im Hotel oder in den vielen Touragencies in Lumbini kaufen. Auch die Weiterreise nach Chitwan ist möglich. Dafür nimmst du einen Bus (zB. Green Kasthamandap um 6.30 Uhr für 1200 NPR (8 €)) nach Kathmandu und steigst auf halber Strecke, in Bharatpur, aus. Von dort kannst du mit der Rickshaw oder dem Taxi nach Sauraha, dem Ausgangsort in den Chitwan Nationalpark, weiter fahren.

Anreise nach Lumbini


Wenn du wie wir von Pokhara nach Lumbini anreisen willst, ist die Anreise ziemlich einfach zu organisieren. In Pokhara gibt es endlos viele Touragencies, die Bustickets verkaufen. Alternativ kannst du Tickets auch online, zum Beispiel über die Buchungsplattform Bookaway.com* kaufen. Die Busse starten morgens am Tourist Bus Park in Pokhara. Wir sind mit Sanjog um 8.30 Uhr gefahren und haben dafür 1300 NPR (9 €) pro Person bezahlt. Die Fahrt ist für nepalesische Verhältnisse recht angenehm, weil ein großer Teil der Strecke gepflastert ist. Nichtsdestotrotz dauert die Fahrt ziemlich lang: Für die 200 Kilometer Strecke haben wir 9 Stunden gebraucht. Unterwegs haben wir eine Mittagspause und zwei kurze Toilettenpausen gemacht. Alternativ kannst du auch von Kathmandu nach Lumbini fahren. Die Fahrt dauert circa 12 Stunden und kostet online 10 €.
Lumbini - Der Ausgangsort



Ehrlicherweise ist die kleine Stadt Lumbini nicht sehenswert. Rund um den Lumbini Park, in dem sich der Geburtsort Buddhas befindet, haben sich einige Unterkünfte, Restaurants und Tour Agencies angesiedelt. Wir können das Hotel Kanthak (günstig) und das Hotel Peaceland (etwas teurer für nepalesische Verhältnisse) weiterempfehlen. Aber ansonsten gibt es dort nichts – außer Müll und Staub. Außerdem haben wir einige Bettler, auch Kinder, gesehen und Menschen, die in Zelten leben. Das ist ohnehin schlimm, aber gerade an einem so heiligen Ort hat es uns nochmal mehr überrascht und mitgenommen. Wenn man auf Google Maps nach Lumbini sucht, sieht man, dass sich der eigentliche Ort wohl noch weiter südlich befindet. Aber als Tourist kommt man in der Regel in der eben beschriebenen Gegend unter, denn die ist zwar nicht schön, stellt aber den perfekten Ausgangsort für den Lumbini Park dar und auch die Busse halten dort. Aber mehr als einen Tag muss man sich dort wirklich nicht aufhalten.
Der Wallfahrtsort Lumbini

Rund um den Geburtsort Siddhartha Gautamas in Lumbini wurde eine Pilgerstätte mit Friedenspark errichtet, der knapp 5 Kilometer lang und 1,6 Kilometer breit ist. Dessen wichtigster Anlaufpunkt ist der Maya Diva Tempel, der an Buddhas exaktem Geburtsort errichtet wurde. Auch wenn der Maya Diva Tempel ohne Frage das Highlight ist, lohnt sich auch ein Blick in den Rest der Anlage: Denn dort befindet sich ein internationaler Tempelpark. Die meisten dieser Tempel wurden von buddhistisch geprägten Ländern gestiftet, und im jeweiligen Stil des Landes gebaut. Insgesamt finden sich auf dem Gelände 32 Klöster und Tempel, die durch einen mittig verlaufenen Kanal in eine West- und eine Ostseite unterteilt sind. Bis auf den Maya Devi Tempel sind alle Tempel kostenlos.
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Maya Devi Tempel

Dort, wo 564 vor Christus Siddhartha Gautama geboren sein soll, wurde der Maya Devi Tempel errichtet. Der Tempel ist der einzige kostenpflichtige in Lumbini: Der Eintritt beträgt für Ausländer 600 NPR (4 €) und wenn du eine Kamera dabei hast, musst du weitere 400 NPR (2,80 €) zahlen. Vor dem Betreten des Geländes werden die Schuhe ausgezogen und du passierst eine Gepäck- und Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Beachte innerhalb des Geländes, dass du im Uhrzeigersinn, also links rum, in Richtung Tempel läufst. Im Inneren des weißen Tempels befindet sich, geschützt unter Glas, der Geburtsstein Buddhas, der exakte Ort, an dem Siddhartha Gautama geboren sein soll. Im Maya Devi Tempel selbst ist das Fotografieren und Filmen nicht erlaubt, was auch verständlich ist, denn es handelt sich schließlich um einen sehr heiligen Ort.


Besonders gut hat uns der sehr schön angelegte Heilige Garten rund um den Maya Devi Tempel gefallen. Du findest dort zahlreiche Bodhi Bäume (die Art Baum, unter dem Siddhartha Gautama die Erleuchtung gefunden hat und zum ersten Buddha wurde) und ganz viele typische bunte Gebetsfahnen. Der ruhige Garten strahlt wirklich eine ganz besondere, spirituelle Atmosphäre aus. Läufst du vom Maya Devi Temel aus weiter in Richtung Norden der Parkanlage, triffst du auf die Little Buddha Statue, eine goldene Statue, die Buddha als kleinen Jungen darstellt, und die Eternal Peace Flame, eine immerbrennende Fackel, die von den USA gestiftet worden ist.
World Peace Pagoda



Ein weiteres Highlight innerhalb der Pilgerstätte ist die World Peace Pagoda. Diese riesige weiße Pagode befindet sich ganz im Norden der Parkanlage. Eine mit Bäumen gesäumte Allee führt zur Pagode und ein Teich mit rosafarbenen Seerosen befindet sich davor und bietet ein tolles Fotomotiv. Übrigens passt der Name World Peace Pagoda, Weltfriedenspagode, sehr gut zum Buddhismus: Denn der Buddhismus gilt als sehr friedliche Religion und ist, anders als die anderen großen Weltreligionen, keine theistische Religion, sondern eine Erfahrungsreligion. Sie hat also in ihrem Zentrum nicht die Verehrung eines allmächtigen Gottes, sondern gründet sich auf philosophische Überlegungen und ist ein Kodex für Moral. So ist der Buddhismus auch die einzige Weltreligion, wegen der noch kein religiöser Krieg geführt wurde.
Die Ländertempel


Neben der Geburtsstätte Buddhas und der World Peace Pagoda finden sich innerhalb der Pilgerstätte in Lumbini auch noch 32 Ländertempel, die von verschiedenen Ländern, von denen die meisten eine Verbindung zum Buddhismus haben, gestiftet und im Stil des jeweiligen Landes gebaut wurden. Lumbini bietet also die perfekte Möglichkeit, Tempel aus Japan, China, Südkorea, Myanmar, Thailand, Kambodscha und ganz vielen anderen Ländern auf einen Blick zu sehen. Die Ländertempel sind durch einen mittig verlaufenen Kanal in zwei Seiten aufgeteilt: Im westlichen Teil befinden sich die Klöster der buddhistischen Schule Vajrayana, im Osten die der Theravada. Einige der Tempel können auch von innen besichtigt werden.



Besonders sehenswert fanden wir den Myanmar Tempel, der der Shwedagon Pagoda in Rangun nachempfunden ist, die Thai Monastery, die uns stark an den weißen Tempel in Chiang Rai im Norden Thailands erinnert hat, und den deutschen Tempel. Denn nicht nur Länder mit überwiegend buddhistischem Glauben, sondern auch einige westliche Staaten wie Deutschland, Frankreich und Österreich haben Tempel gestiftet. Der deutsche Tempel nennt sich Lotus Tempel, ist total bunt und mit unzähligen Details verziert und hat auf uns sehr ruhig und andächtig gewirkt.
Lohnt sich ein Besuch in Lumbini?


Wie bereits erwähnt, hat Lumbini, abgesehen von der Pilgerstätte, nichts zu bieten und ist kein Ort, an dem man sich länger aufhalten möchte. Und auch innerhalb der Pilgerstätte muss man sich auf Baustellen und anderes Unschönes einstellen. Fast alle Straßen innerhalb der Anlage sind unfertig, aufgerissen oder es wird gerade an ihnen gebaut, was dazu führt, dass es laut und staubig ist. Auch einige der Ländertempel sind noch nicht fertig und können nicht besichtigt werden. Dazu kommt, dass rund um die Anlage viel Müll liegt und dass sich auch innerhalb der Anlage Bettler aufhalten. Abgesehen vom Maya Devi Tempel und dem umliegenden Heiligen Garten kam bei uns kaum spirituelle, andächtige Stimmung auf, was auch am Verhalten einiger Besucher lag. Wir haben wenige Menschen beten sehen, viele waren laut und Kinder haben herumgetobt. Sicherheitsmitarbeiter haben laut Videos auf dem Handy geschaut und man wurde gewarnt, dass Schuhe, die man vor den Tempeln überlicherweise ausziehen muss, geklaut werden könnten. All das hat das Erlebnis etwas getrübt, aber ingesamt fanden wir es trotzdem eine schöne Erfahrung. Wir würden deswegen sagen, dass sich der Besuch dann lohnt, wenn man sich für Buddhismus interessiert und/oder sich sehr für Tempel begeistert.
Lumbini - Fazit
Für uns war es ein besonderes Erlebnis, den Geburtsort Siddhartha Gautamas zu besuchen und auch viele der 32 Ländertempel fanden wir toll. Trotzdem sollte man vor dem Besuch in Lumbini wissen, dass vieles in der Anlage noch unfertig ist, worunter der Gesamteindruck etwas leidet – aber das kann in ein paar Jahren auch schon ganz anders aussehen. Ob sich die lange An- und Abreise nach Lumbini für nur einen Tag vor Ort lohnt, muss im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden.

Interessant ist übrigens, dass in Nepal der Hinduismus die vorherrschende Religion ist. Rund 80 Prozent der Nepalesen bekennen sich offiziell zum Hinduismus und nur knapp 10 Prozent zum Buddhismus. Allerdings koexistieren beide Religionen nicht nur friedlich, sondern gehen auch ineinander über und viele Nepalis sehen sich als beides an. Deswegen ist Lumbini, der Geburtsort Buddhas, heute auch ein wichtiges Pilgerziel für Buddhisten und Hindus gleichermaßen.
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