Myanmar

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The golden Land
Myanmar kennen wir hier in Deutschland in erster Linie durch politische Schlagzeilen und weniger als Backpacking-Destination. Das liegt auch daran, dass sich der Staat erst Anfang der 2010er-Jahre für den Tourismus geöffnet hat und nach wie vor im Schatten der anderen südostasiatischen Länder steht. Völlig zu unrecht, denn kaum ein anderes Land präsentiert die buddhistische Kultur so ursprünglich und greifbar wie Myanmar. Leider herrschen seit 2021 wieder große politische Unruhen und der zuvor angestrebte Demokratisierungsprozess wurde gewaltsam durch das Militär beendet. Die Einreise ist zwar seit Mai 2022 wieder möglich, jedoch verirren sich aufgrund der angespannten Lage kaum Touristen in das Land.




Short Facts
Einwohner: 54 Mio.
Der Vielvölkerstaat zählt etwa 54 Millionen Einwohner und ist verglichen mit den Nachbarländern eher dünner besiedelt.
Fläche: 675.000 km²
Das Gebiet von Myanmar ist etwa so groß wie Frankreich und die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 2000 km (Frankreich: 1000 km).
Währung: Kyat
In Myanmar wird mit dem Kyat (MMK) gezahlt. 1 EUR entspricht aktuell (Ende 2021) etwa 2000 MMK. Zuvor lag der Kurs eher bei 1600 MMK.
Einreise: Visum notwendig
Du musst vorab ein elektronisches Visa beantragen (50$, 28 Tage gültig). Visa-On-Arrival war für Deutsche vor Corona testweise möglich.
Reisezeit: Oktober bis Februar
Trockenzeit herrscht von Oktober bis Mai, wobei es ab März extrem heiß wird. Die Regenzeit geht von Juni bis September.
Strom: Typ C, D, F und G
Myanmar nutzt einen Mix aus verschiedenen Steckdosen, weshalb du für die Steckertypen D und G einen Adapter benötigst.
Allgemeines
Myanmar, bis 1989 Burma, ist ein Land mit einer sehr interessanten, aber auch tragischen Geschichte. Wir wollen nicht zu weit ausholen, aber um die aktuelle Situation zu verstehen, ist ein Blick in die Vergangenheit nützlich. Daher haben wir einen optionalen Reiter für diejenigen eingebaut, die sich informieren möchten. Unserer Meinung nach sollte jeder, der zukünftig nach Myanmar reisen möchte, die Geschichte zumindest grob kennen.
Nachdem das Gebiet des heutigen Myanmars in der Frühzeit Teil von vielen verschiedenen Königreichen und Dynastien war, fiel das Land 1886 unter britische Herrschaft und wurde Teil des Kolonialreiches Britisch-Indien. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Land von den Japanern besetzt und ein Satellitenstaat installiert. Doch der Widerstand um den Freiheitskämpfer Aung San wuchs mit der Zeit und kurz vor Kriegsende schloss man sich den Alliierten an, um die Japaner zu vertreiben. Danach fiel Burma kurzeitig wieder unter britische Herrschaft, jedoch wurde schnell klar, dass die Popularität von Aung San so groß war, dass kein Weg an der Unabhängigkeit Myanmars vorbei führte. Allerdings fiel Aung San 1947 einem politischen Attentat zum Opfer, wodurch er die endgültige Unabhängigkeit ab 1948 nicht miterleben und aktiv mitgestalten konnte. Trotzdem gilt er bis heute als Nationalheld und wird durch zahlreiche Statuen und Widmungen geehrt.
Sein Nachfolger, U Nu, demokratisierte das Land als Premierminister in den Folgejahren. Allerdings gab es anhaltende separatistische Bestrebungen durch die zahlreichen ethnischen Minderheiten, die durch das buddhistisch geprägte Regime oft unterdrückt wurden. Dadurch sah das Militär die Einheit Myanmars gefährdet und so kam es 1962 zu einem gewaltsamen Staatsstreich durch das Militär, in dessen Folge eine De-Facto-Diktatur installiert wurde und alle Aufstände niedergeschlagen wurden. Danach wurden fast alle Unternehmen verstaatlicht und Myanmar schottete sich weitestgehend von der Außenwelt ab. Durch diese isolierte und sozialistisch geprägte Politik verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage im Inland enorm, doch jegliche Demonstrationen wurden umgehend und gewaltsam durch das Militär beendet. In dieser Zeit kam es zu unzähligen Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung mit Morden, Inhaftierungen und weiteren Repressionen. Beispielsweise wurden im September 1988 im Rahmen der 8888 Uprising Bewegung schätzungsweise 3000 Demonstranten an einem Tag getötet.
Doch das Militär musste anerkennen, dass ernsthafte Demokratisierungsprozesse und eine neue verfassungsgebende Versammlung notwendig waren, um das Land langfristig zu stabilisieren. 1988 gründete Aung San Suu Kyi, die Tochter des Nationalhelden Aung San, die nationale Liga für Demokratie (NLD), die sich für die gewaltlose Demokratisierung Myanmars einsetzte. Die Partei errang bei den ersten halbwegs freien Wahlen 1990 einen Erdrutschsieg. Doch das Militär erkannte das Wahlergebnis nicht an, schlug alle friedlichen Demonstrationen blutig nieder und stellte Aung San Suu Kyi unter Hausarrest, der mit Unterbrechungen insgesamt 15 Jahre anhielt. Alle bisherigen Bestrebungen für eine Verfassungsänderung wurden wieder verworfen und das Militär hatte sich erneut gewaltsam seine Macht erhalten. Für ihr Engagement erhielt Aung San Suu Kyi den Friedensnobelpreis von 1991, den sie aufgrund ihres Hausarrestes nicht persönlich entgegennehmen konnte.
Dennoch blieb die wirtschaftliche Situation angespannt und nachdem 2007 sämtliche Subventionen auf Kraftstoffe gestrichen wurden, kam es wieder zu Protesten der Bevölkerung, die abermals gewaltsam beendet wurden. Trotzdem sah sich die Militärjunta erneut gezwungen, weitere Schritte in Richtung Demokratisierung einzuleiten. Es dauerte bis 2008, bis die für ursprünglich 1990 geplante verfassungsgebende Versammlung durch ein Referendum bestätigt wurde. Somit war der Weg für die ersten Parlamentswahlen seit über 20 Jahren frei. Allerdings blieben 1/4 aller Parlamentssitze für das Militär reserviert. Deswegen boykottierte die NLD die Wahl von 2010 und militärnahe Kräfte konnten die Mehrheit für sich gewinnen. Grundsätzlich wurden die Demokratisierungsbestrebungen von vielen Staaten im Ausland positiv gesehen und neben privaten Investitionen öffnete sich das Land auch langsam für den Tourismus. Dadurch wurde die globale Isolation vorerst beendet und es gab einen wirtschaftlichen Aufschwung. Aung San Suu Kyi wurde nach den Wahlen aus dem Hausarrest entlassen und empfing 2012 sogar Barack Obama.
Allerdings gab es noch vor der nächsten Wahl 2015 eine Verfassungsänderung, wodurch Personen, die mit einem Ausländer verheiratet sind oder deren Kinder die ausländische Staatsbürgerschaft haben, nicht für das Präsidentschaftsamt kandidieren können. Suus‘ Mann war Brite und ihre Kinder haben die britische Staatsangehörigkeit.
Trotz der reservierten Sitze für das Militär konnte die NLD bei den Parlamentswahlen 2015 die absolute Mehrheit gewinnen. Htin Kyaw, ein enger Vertrauter Suus‘, wurde daraufhin zum ersten zivilen Präsidenten Myanmars gewählt, wodurch die Militärherrschaft praktisch beendet wurde. Aung San Suu Kyi wurde Außenministerin und de-facto auch Regierungschefin. Durch die reservierten Sitze sicherte sich das Militär allerdings weiterhin einen maßgeblichen Einfluss auf die Politik.
Während Aung San Suu Kyi beim Großteil der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt ist, litt ihr bis dato hohes internationales Ansehen unter der Zurückhaltung und dem Umgang mit dem Rohingya-Konflikt. Diese muslimische Minderheit im Westen des Rakhaing-Staates wird seit Jahrzehnten gewaltsam unterdrückt und viele internationale Organisationen stufen das Vorgehen des Militärs sogar als Genozid ein. Die Rohingya sind nicht zuletzt durch die Hetze und Propaganda von buddhistischen Mönchen bei den Bamar, der größten Bevölkerungsgruppe Myanmars, sehr unbeliebt, wodurch die Vertreibung und die Gewalt gegen die Rohingya im Inland als weniger kritisch betrachtet wird. Selbst vor dem internationalen Gerichtshof distanzierte sich Aung San Suu Kyi 2019 nicht eindeutig von der Vorgehensweise des Militärs, in dessen Folge ihr auch einige internationale Ehrungen aberkannt wurden. Ihrer nationalen Beliebtheit tat das jedoch keinen Abbruch.
Dies spiegelte sich auch bei den nächsten Parlamentswahlen 2020 wieder: Die NLD konnte sich bei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent erneut die absolute Mehrheit sichern. Nach objektiven Einschätzungen schien die Wahl fair abgelaufen zu sein – doch das Militär sprach von Wahlbetrug.
Am 1. Februar 2021 kam es dann erneut zu einem Militärputsch. Alle hochrangigen Politiker der NLD wurden verhaftet und der Notstand wurde ausgerufen. Das Militär rechtfertigt sein Handeln mit dem angeblichen Wahlbetrug und ging abermals gewaltsam gegen Demonstranten vor. Aung San Suu Kyi wurde bereits zu einer Haftstrafe verurteilt und das Land ist international erneut isoliert. Die ganze Situation wird durch die Corona-Pandemie und die Wirtschaftsrezession noch verschlimmert und Myanmar steht abermals vor einer ungewissen Zukunft.
Grundsätzlich ist das Land seit Jahrhunderten stark durch die vorherrschende Volksgruppe der Bamar (ca. 70%) und dem Theravada-Buddhismus geprägt. Nichts desto trotz ist Myanmar ein Vielvölkerstaat und zu den größten Minderheiten gehören die Ethnien der Shan, Mon, Karen und Rohingya, wovon die meisten in den bergigen Grenzgebieten zu China, Thailand und Bangladesch leben. Nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch eine Militärjunta kam es seit 2010 zu einem Öffnungs- und Demokratisierungsprozess, der 2021 allerdings ein gewaltsames Ende gefunden hat. Die Geschichte scheint sich traurigerweise zu wiederholen und wir hoffen, dass Myanmar endlich den Frieden findet, den die Menschen dort verdienen.
Die offizielle Hauptstadt Myanmars ist seit 2005 Naypyidaw. Allerdings handelt es sich dabei um eine politische Planstadt, die sehr isoliert in der Landesmitte liegt. Die ehemalige Hauptstadt Rangun (offiziell Yangon) ist mit über 5 Mio. Einwohnern nach wie vor die mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt und stellt weiterhin das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dar. Von wichtiger Bedeutung ist der Irrawaddy, der größte Fluss des Landes. Er fliest fast mittig durch ganz Myanmar und von seinem südlichen Ende in Rangun bis in den Norden bei Mandalay leben die meisten Burmesen, während die ethnischen Minderheiten eher die bergigen Grenzregionen bevölkern.
- Die Ayeyarwaddy Region liegt im mittleren Süden Myanmars und wird durch ein riesiges Flussdelta geprägt, durch das auch der Irrawaddy in die Andaman-See fliest. Abgesehen von Rangun und einigen wenigen Orten ist diese Gegend touristisch noch recht unerschlossen.
- Die Zentralregion ist mit der zweitgrößten Stadt Manadaly, den alten Tempelruinen in Bagan und vielen weiteren kulturellen Highlights das Herzstück Myanmars und auch für den Tourismus am relevantesten.
- Südmyanmar zieht sich über die gesamte Küste an der Andaman-See bis tief in den Süden. Bis auf einige Regionen weiter im Norden war dieses Gebiet für den Tourismus lange unzugänglich, birgt aber ein riesiges Potential an traumhaften Stränden und vorgelagerten Inseln in sich.
- Der südliche Teil des Westens ist demgegenüber deutlich erschlossener und die Ruinen von Mrauk U sowie der riesige Ngapali Beach sind beliebte Ziele für Reisende. An der Grenzregion zu Indien und Bangladesch haben sich viele Rohingya und chinsprachige Minderheiten angesiedelt.
- In Ostmyanmar leben überwiegend die Bevölkerungsgruppen der Karen und Shan sowie weitere kleinere ethnische Gruppen in den unzugänglichen Bergregionen. Dort liegt auch das Goldene Dreieck zwischen Laos, Thailand und Myanmar.
- Ähnlich zum Osten wird Nordmyanmar von vielen ethnischen Minderheiten geprägt, die überwiegend im nördlich gelegenen Kachin-State leben. Leider ist die Region nach wie vor von vielen Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzungen geprägt.


Myanmar verfügt über drei internationale Flughäfen, wobei nur Rangun auf der Langstrecke angeflogen wird. Es ist auch möglich, über Land aus Thailand, China oder Indien ein- und auszureisen. Die Infrastruktur in Myanmar ist deutlich schlechter ausgebaut als in den anderen Ländern Südostasiens. In der Hauptreisezeit sind Bus- und Bahntickets für die gängigen Reiserouten oftmals ausverkauft. Daher kann es nützlich sein, vorab ein Ticket über 12GoAsia zu buchen. Zudem sind die Distanzen relativ groß, weshalb Inlandsflüge eine Alternative darstellen, falls du etwas weniger Zeit mitbringst und den inländischen Fluggesellschaften vertraust. Aber all das macht den Reiz an diesem Land aus: Es ist noch vergleichbar unerschlossen, weil alles etwas umständlich ist – dafür aber umso authentischer.
- In vielen Hostels und Restaurants gibt es WLAN, wobei die Geschwindigkeit oft nicht mit westlichen Standards mithalten kann. Man kann sich auch eine lokale SIM Karte vor Ort besorgen. Zu den besten Anbietern gehören telenor und Ooredoo.
- ATMs sind mittlerweile recht weit verbreitet. Allerdings kannst du dir pro Abhebung maximal 300.000 Kyat (150€) auszahlen lassen und es wird eine zusätzliche Abhebungsgebühr von ca. 3€ erhoben. Eine kostenlose Reisekreditkarte ist auf jeden Fall empfehlenswert.
- In Myanmar kann oft nur bar gezahlt werden und Dollar werden nicht akzeptiert. Das heißt, du musst Kyats abheben oder dein Geld umtauschen. Stell dich darauf ein, viel Bargeld mit dir rum zu tragen. Der größte Schein (10.000 Kyat) ist gerade einmal 5€ wert.
- Preisniveau: Anhand des geringen Wertes der Geldscheine könnte man meinen, dass Myanmar sehr günstig ist. Kann es auch sein, wenn du öffentliche Verkehrsmittel, einfache Unterkünfte und lokale Restaurants nutzt. Dafür ist gehobener oder internationaler Standard sehr teuer.
- Englisch ist eine beliebte Fremdsprache und wird in vielen Schulen gelehrt. Daher kommt man meistens ganz gut zurecht.
- Kein Wasser aus dem Hahn trinken
- Die Küche ist regional sehr unterschiedlich und wird von Einflüssen aus Indien, China und Thailand geprägt. Nationalgericht ist die auf Nudeln basierende Fischsuppe Mohinga. Sonst gibt es viele Reisgerichte - häufig mit verschiedenen Curryvarianten.
Myanmar - Highlights
Freunde des buddhistischen und südostasiatischen Flairs werden in Myanmar voll auf ihre Kosten kommen, denn in kaum einem anderen Land ist diese Kultur so präsent und greifbar wie in Myanmar. Goldene und weiße Stupas durchziehen die Landschaften entlang des Irrawaddy, Mönche laufen durch die kleinen Straßen und viele Regionen sind durch Landwirtschaft und einfaches Handwerk geprägt. Das Leben wirkt sehr ursprünglich, weit entfernt von industrieller Massenproduktion, Hightech und glänzenden Städten. Genau das macht Myanmar zu einem faszinierenden Reiseziel!
Rangun
Deine Reise wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in Rangun (Yangon) starten oder enden und im Gegensatz zu anderen südostasiatischen Großstädten wie Jakarta oder Manila lohnt sich ein Aufenthalt in Rangun auf jeden Fall! Das Stadtbild ist ein wilder Mix aus Kolonialbauten, Tempeln und Teehäusern und erschafft so eine einmalige Atmosphäre!
Über ganz Rangun thront die berühmte Shwedagon Pagode. Dieser Tempel gehört zu den größten Heiligtümern aller Buddhisten und beherbergt neben zahlreichen Schreinen und Pavillons eine riesige, komplett vergoldete Stupa, die zu den größten der ganzen Welt gehört.




Mandalay
Neben Rangun stellt die zweitgrößte Stadt des Landes, Mandalay, ebenfalls ein wichtiges kulturelles Zentrum dar. Neben zahlreichen Tempeln wie dem Shwenandaw Kyaung oder Mahamuni Paya in und um die Stadt, hast du vom Mandalay Hill eine tolle Aussicht auf die umliegende Umgebung.
Zudem ist die alte Königsstadt Amarapura nur wenige Kilometer entfernt, wo die U-Bein Bridge findest – die längste Teakholzbrücke der Welt. Im Gegensatz zu Rangun ist Mandalay deutlich ruhiger, wobei es sich immer noch um eine Millionenstadt handelt.






Bagan
Die alte Königstadt Bagan ist wohl das größte Highlight einer Myanmar Rundreise. Schätzungsweise 5000 Tempel und Stupas ragen aus der Landschaft und erschaffen eine Kulisse, die weltweit einzigartig ist.
Am besten lässt sich die ganze Umgebung auf dem Fahrrad erkunden. Seinen ganzen Zauber entfaltet Bagan vor allem zum Sonnenaufgang, wenn sich die tief hängenden Nebelschwaden langsam legen und die Sonne die Landschaft gold erstrahlen lässt. Eines der größten Spektakel, die man sich nur vorstellen kann! Leute, bei denen der Kyat etwas lockerer sitzt, können eine Heißluftballonfahrt zum Sunrise buchen.




Ngapali Beach
Myanmar verfügt über traumhafte Küstengebiete, die jedoch zum Großteil touristisch unerschlossen sind. Deshalb ist der Ngapali Beach die größte Anlaufstelle für Sonnenanbeter. Aber auf dem insgesamt acht Kilometer langen Sandstrand wird jeder ein ruhiges Plätzchen finden! Allerdings ist die Gegend um den Ngapali Beach etwas unzugänglich, weshalb viele einen Inlandsflug zum Flughafen Thandwe für die Anreise nutzen.
Wer weniger Zeit mitbringt und nicht fliegen möchte, kann einen Abstecher von Rangun zum Nge Saung Beach machen.




Honorable Mentions
Das waren so die typischsten Highlights für eine Reise nach Myanmar. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Ecken, die in vielen Guides und Blogs auftauchen – die wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten. Insgesamt birgt Myanmar noch ein riesiges Potential an Hidden Gems, denn viele Regionen sind Reisenden noch verschlossen und wir hoffen, dass sich in Zukunft die Gelegenheit ergibt, ein paar unbekanntere Spots zu entdecken.
Alle drei der folgenden Sehenswürdigkeiten liegen nicht weit von Rangun und können perfekt miteinander kombiniert werden:
Zuerst lohnt sich die etwa zweistünde Zugfahrt in die Stadt Bago, circa 80km nördlich von Rangun. Die viertgrößte Stadt Myanmars läuft bei vielen Reisenden im Schatten der großen Highlights wie Bagan und Mandalay (noch) unter dem Radar. Aber es gibt dort wirklich beeindruckende Tempel, Paläste und riesige Buddha-Statuen und die Stadt ist deutlich weniger besucht als die bekannten Spots.
Weiter in Richtung Osten, in der Nähe der Stadt Kyaiktiyo, liegt der goldene Felsen – einer der wichtigsten Heiligtümer und Pilgerstädten für die Burmesen. Der Name des Felsens leitet sich von der Vergoldung mit Blattgold ab und auf der Spitze des Gesteins türmt eine kleine Stupa. Der Legende nach wird der Felsen nur von zwei Haaren von Buddha im Gleichgewicht gehalten. Ob das stimmt, sei mal dahin gestellt, aber es sieht tatsächlich so aus, als müsste er nach den Gesetzen der Physik eigentlich den Berg runter rollen.
Wiederum weiter südlich findest du den kleinen Ort Hpa-An. Die Region ist bekannt für seine grün bewachsenen Kalksteinfelsen und tollen Wanderungen. Die Besteigung des Mount Zwegabin gehört definitiv zu den größten Highlights und bietet dir einen unfassbar tollen Ausblick auf das Umland. Die Rückfahrt nach Rangun mit dem Bus dauert etwa sechs Stunden.
Der Inle Lake gehört laut vielen Reiseführern zusammen mit Bagan und der Shwedagon Pagode in Rangun zu den größten Highlights in Myanmar. Dort erwarten dich schwimmende Märkte, Häuser auf Stelzen und die berühmten Intha Fischer, die eine einmalige Technik für den Fischfang nutzen. Gemessen an der Erwartungshaltung finden wir den Inle Lake jedoch etwas overrated.
Unweit von Bagan liegt der Mount Popa. Ein Vulkankegel mit 730 Metern Höhe und einem buddhistischen Kloster mit vergoldeten Pagoden auf dem Gipfel. Der Tempel selbst ist mindestens genauso beeindruckend wie die Rundumsicht auf das Umland.
Wenn du gerne mit dem Zug reist, empfiehlt sich die Strecke zwischen Mandalay und Lashio. Auf diesem Abschnitt fährst du durch die atemberaubenden Landschaften des Shan-States und überquerst das Gokteik Viaduct. Dabei handelt es sich um eine 120 Jahre alte und bis zu 250 Metern hohe Eisenbahnbrücke, die bis heute als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst gilt!
Du bist noch unsicher, was du alles in deinen Rucksack packen musst? Dann schau mal hier vorbei!
Myanmar - Route
Für deine Reise nach Myanmar solltest du zwischen zwei und drei Wochen einplanen – abhängig davon, wie viel du sehen willst und ob du nur über Land reist oder auch mal in ein Flugzeug steigst. Über die Jahre hat sich eine typische Reiseroute entwickelt, die alle Highlights abdeckt und dir als Grundgerüst für deine Planung dienen kann. Aber es lohnt sich natürlich immer, auch etwas abseits dieser Pfade zu schauen!
Bevor es nach Bagan geht, solltest du ein paar Tage in Rangun bleiben und einen Ausflug Richtung Nordosten nach Bago und weiter zum Goldenen Fels machen. Wenn es der Zeitplan zulässt, lohnt sich auch noch ein Abstecher weiter in den Süden bis Hpa-An.
- Rangun – Bagan (Bus – 10 Stunden)
Es gibt zahlreiche Busverbindungen von Rangun nach Bagan, die alle ungefähr +/- 10 Stunden dauern und um die 15€ kosten. - Bagan – Mandalay (Bus – 5 Stunden)
Für die Weiterreise von Bagan nach Mandalay bietet sich ebenfalls der Bus an (ca. 15€), der ungefähr 4 bis 5 Stunden unterwegs ist. - Mandalay – Inle Lake (Bus – 8 Stunden)
Same procedure (Bus) & same price (15€) von Mandalay zum Inle Lake. - Inle Lake – Ngapali Beach (Flug – 1 Stunde)
Der kürzeste Weg vom Inle Lake zum Ngapali Beach ist von Heho nach Thandwe zu fliegen. Heho liegt etwa eine Stunde vom Inle Lake entfernt und der Flug kostet um die 100€. Alternativ kannst du mit dem Bus zurück nach Rangun und von dort aus mit dem Bus zum Ngapali Beach. Das ist allerdings ein ziemlich großer Zeitaufwand „nur“ für einen Strand. Wie oben erwähnt gibt es auch Strände in der Nähe von Rangun. - Ngapali Beach (Bus – 12 Stunden)
Entweder kannst du von Thandwe zurück nach Rangun fliegen oder eine etwa zwölfstündige Busfahrt auf dich nehmen, die um die 25€ kostet.



Viele der oben genannten Strecken sind auch in Sleeperbussen buchbar, was gerade bei einem kürzeren Aufenthalt in Myanmar nützlich ist. Diese sind gar nicht so viel teuerer und zudem spart man sich die Übernachtungskosten für ein Hostel.
Mit dem heutigen Wissenstand würden wir den Besuch am Ngapali Beach skippen. Natürlich ist es verlockend, die letzten Tage einer Reise an so einem Traumstrand zu chillen, aber der Aufwand mit dem Bus oder die Kosten und Umweltbelastung mit dem Flugzeug sind den Abstecher eigentlich nicht wert. Wir würden uns dafür weiter Richtung Süden orientieren (Mergui-Archipel) und den Osten etwas intensiver erkunden und dabei öfter die Bahn nutzen. Nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, aber die nehmen wir uns gerne!
Myanmar - Kosten
Wie bereits weiter oben angedeutet, war das Preisniveau in Myanmar in der Vergangenheit eher gering und durchaus budget-friendly. Wobei alles, was im Speziellen auf Tourismus ausgelegt ist, überdurchschnittlich teuer ist, wohingegen die lokalen Dinge sehr preiswert sind. Deswegen liegt es in Myanmar ganz besonders an deinem Reisestil. Wenn du günstige Hostels buchst, viel Streetfood oder in einfachen Restaurants isst, grundsätzlich langsam und viel mit Bussen reist – dann ist ein Budget von etwa 30 – 35€ / Tag für einen Backpacker durchaus realistisch. Wer lieber in gehobeneren Hotels schläft, Inlandsflüge bucht und in schickeren Restaurants essen geht, wird eher einen teuren Urlaub erleben. Natürlich ist das in jedem Land so, aber in Myanmar ist dieser Effekt überproportional ausgeprägt.
Allerdings kann man zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose treffen, wie sich das Preisniveau in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln wird. Vermutlich wird Myanmar ein eher günstiges Reiseland bleiben, aber so ganz genau weiß das niemand.

Fazit & Ausblick
Myanmar hat auf zwei Arten einen nachhaltigen Eindruck bei Horst hinterlassen: Auf der einen Seite steht dieses unfassbar schöne Land mit seiner beeindruckenden Kultur, die Horsts Faszination für Südostasien endgültig entfacht hat. Diese Ursprünglichkeit durch die Männer in ihren Longyis, die Frauen und Kinder mit der Thanaka, den zahlreichen Mönchen und goldenen Pagoden ist einfach eine ganz andere Welt als wir sie kennen – aber so faszinierend!
Aber auf der anderen Seite steht diese tragische Geschichte. Damals waren alle Menschen, die wir getroffen haben, voller Freude und in Aufbruchsstimmung.
ကမ္ဘာမကြေဘူး

Until the end of the world
Aung San Suu Kyi war omnipräsent, ebenso wie der Stolz vieler Burmesen, die froh waren, nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch das Militär endlich in Freiheit zu leben.
Nun scheint sich die Geschichte traurigerweise zu wiederholen. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie es sich für die Menschen anfühlen muss, die seit Jahrzehnten gegen diese Militärjunta kämpfen, unendlich viel Leid miterlebt haben und jetzt erneut um den Lohn ihrer aufopferungsvollen Arbeit gebracht werden. Wir wünschen allen Menschen aus Myanmar endlich dauerhaften Frieden. Die Hoffnung stirbt zuletzt!