Paracas

Peru

Paracas & Islas Ballestas

Die Galapagos Inseln kennt jeder, aber zu dieser Attraktion gibt es auch kostengünstige Alternativen – wie die Islas Ballestas an der Westküste Perus. Diese sind Heimat von tausenden Vögeln wie Pelikane, Kormorane und Perutölpel, aber auch von Seelöwen und Humboldt Pinguinen! Als Ausgangsort für die Bootstouren gilt die Kleinstadt Paracas an der Pazifikküste Perus südlich von Lima. Wer Lust auf eine wilde Mischung aus Wüste und Küstenlandschaft hat, Gegenden gerne mit dem Roller oder Fahrrad auf eigene Faust erkundet und Pinguine, Seelöwen, Flamingos und Pelikane sehen will, der kommt hier voll auf seine Kosten.

Da Paracas in der Wüste liegt, ist hier ganzjährig mit Sonnenschein zu rechnen. Im Schnitt regnet es im Jahr zwei bis drei Mal. Wenn man also nicht ganz so viel „Glück“ hat wie wir (bei unseren vier Tagen vor Ort im Juni hat es einen Tag lang geregnet) ist hier gutes Wetter garantiert! Paracas ist gut mit Bussen zu erreichen. Von der Hauptstadt Lima aus dauert die Fahrt knapp vier Stunden. 

What do to?

Paracas hat zwei Highlights zu bieten: Eine Tour durch das Paracas National Reserve und eine Bootstour zu den Islas Ballestas. Nur zehn Minuten von der Kleinstadt entfernt beginnt das Paracas National Reserve. Das Naturschutzgebiet besteht aus einer wilden Mischung aus Wüste und Küstengebiet inklusive beeindruckender Steilküste, Felsformationen und roten Stränden. Man kann das Gebiet mit dem Fahrrad, dem Roller oder auf einem Quad erkunden.

Die Islas Ballestas, die auch die Galapagos Inseln für Arme genannt werden, sind drei kleine Inseln, die ebenfalls zum Schutzgebiet zählen und vor allem für ihr Wildlife bekannt sind: Bei Bootstouren kann man hier Seelöwen, Pinguine und unzählige Vogelarten beobachten.

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Paracas - Der Ausgangsort

Paracas selbst hat nicht sonderlich viel zu bieten, sondern gilt eher als Ausgangsort für Touren in die wunderschöne Natur drum herum. An der Promenade reiht sich ein Restaurant ans nächste, dahinter befinden sich Supermärkte, Hostels und Rollerverleihe. Der Strandabschnitt ist ganz schön, insbesondere um den Sonnenuntergang zu schauen. Das Preisniveau in den Restaurants ist etwas höher als in anderen Gegenden Perus.

Weil uns der Ort nicht besonders gereizt hat, haben wir eine Unterkunft etwas außerhalb gewählt, die wir von Herzen empfehlen können: Das Paracas Camp liegt gut zehn Autominuten von der Stadt entfernt mitten in der Wüste, bietet aber täglich einen kostenlosen Shuttle in die Stadt und wieder zurück an! Die Unterkunft ist super chillig mit Dachterrasse, Pool, super netten Gastgebern und dem süßesten Hund. Und das Beste: Der Preis ist einfach unschlagbar. Wir haben für ein Doppelzimmer zu zweit inklusive Frühstück gerade mal 10 Euro bezahlt.

Islas Ballestas

Die Islas Ballestas sind drei kleine felsige Inseln, die Heimat von zahlreichen Tieren sind: Neben tausenden von Vögeln, darunter Pelikane, Kormorane und Perutölpel, leben hier Seelöwen und Pinguine! Bootstouren werden überall im Ort angeboten. Für eine zweistündige Tour haben wir 12€ pro Person bezahlt. Die Touren starten um 8 und um 10 Uhr morgens, wobei die früheren Touren empfohlen werden, weil da das Wasser ruhiger und die Chance, Delfine zu sehen, höher ist.

Delfine haben wir keine gesehen, dafür aber Humboldt Pinguine und Seelöwen. Unser Highlight war eine Gruppe von Pinguinen, die neben unserem Boot hergeschwommen ist. Für uns war es das erste Mal, dass wir diese süßen Tierchen in freier Wildbahn gesehen haben – ein richtig cooles Erlebnis! Außerdem macht man einen Stopp am „Kerzenleuchter von Paracas“, einem 150 Meter großen Geoglyphen, den man nur vom Boot aus sehen kann und zu dessen Entstehung es mehrere Theorien gibt.

Wir hatten auf unserer Tour bei den Islas Ballestas leider nicht besonders viel Zeit, die Tiere zu beobachten, geschweige denn Fotos und Videos zu machen. Es hat sich so angefühlt, als hätte es unser Kapitän etwas eilig gehabt. Wir haben aber von anderen Reisenden Positives über den Touranbieter Paracas Explorer gehört, weshalb wir diesen empfehlen würden. Dort kostet eine Tour ein paar Euro mehr (wobei man generell immer verhandeln sollte), aber sie scheinen sich etwas mehr Zeit zu nehmen und da sind ein paar Euro mehr definitiv gut investiertes Geld!

Paracas National Reserve

Das Paracas National Reserve war unser Highlight in Paracas und hat uns noch besser gefallen, als die Tour zu den Islas Ballestas. Man kann das Naturschutzgebiet mit einem Fahrrad oder Roller auf eigene Faust erkunden oder eine Tour mit einem Quad machen. Dabei darfst du das Quad selbst fahren, bist aber mit einem Guide unterwegs. Wir haben uns in Paracas für einen Tag einen Roller für 20 Euro geliehen. Uns hat es total viel Spaß gemacht, damit auf den langen einsamen Straßen durch die Wüste zu düsen und immer dort, wo es uns besonders gut gefallen hat, anhalten zu können. Es gibt nur wenige Straßen im Reservat und sehr wenig Verkehr, sodass das Fahren ganz entspannt ist.

Unser Lieblingsspot war „La Cathedral“, ein Aussichtspunkt an der Steilküste mit vorgelagerten Felsformationen. Die ganze Szenerie hat uns an die Algarve in Portugal erinnert – mit dem Zusatz, dass sich wenige Meter hinter den Klippen eine unendliche Wüste erstreckt. Auf der weiteren Tour durch das Reserve kommt man auch am Playa Roja, dem roten Strand vorbei, der sehr fotogen ist, und an einem Spot, an dem man Flamingos beobachten kann. Aber im Prinzip ist die gesamte Strecke ein einziges Highlight. Unserer Meinung nach auf jeden Fall ein Must-do in Peru!

Obwohl wir bei unserem Besuch im Paracas National Reserve nicht mal besonders gutes Wetter hatten, hat es uns unfassbar gut gefallen! Wir haben gehört, dass viele Reisende nur eine Übernachtung in Paracas einplanen und nur die Bootstour zu den Islas Ballestas machen – das ist unserer Meinung nach auf jeden Fall ein Fehler, denn das Reserve, das eines der reichsten Meeresökosysteme der Welt hat, auf eigene Faust zu erkunden sollte man sich nicht entgehen lassen. Also lieber einen oder zwei Tage mehr einplanen – es lohnt sich!

Fazit

Paracas war nach Lima unser erster richtiger Stopp in Peru und mit Arequipa, Cusco und Machu Picchu im Hinterkopf hatten wir gar nicht so hohe Erwartungen an die Westküste und wollten es eher beiläufig mitnehmen. Im Endeffekt hat es uns aber sehr gut gefallen und nachdem wir lange durchs grüne und tropische Mittelamerika gereist sind, waren die Wüsten und Steilküsten ein ganz neues Landschaftsbild für uns, an dem wir uns gar nicht satt sehen konnten!

Unsere Zeit wurde zudem durch eine zufällige, aber ganz tolle Begegnung perfektioniert: In Paracas haben wir Katja und Nico von inxtagenumdiewelt getroffen. Die Beiden sind auch gerade auf Weltreise und wir haben es sehr genossen, uns mit ihnen über das Reisen, aber auch das Bloggen und Filmen auszutauschen. Die zwei halten in ihrem Reisetagebuch auf ihrem Blog ihre Erlebnisse fest – schaut dort gerne mal vorbei, falls ihr sie noch nicht kennt!