Salar de Uyuni
Bolivien

salar de uyuni - Daytour
Die Salar de Uyuni – das ist die größte Salzwüste der Welt auf 3600 Metern Höhe und für viele allein schon Grund genug, Bolivien zu bereisen! Sie ist so groß, dass Astronaut Neil Armstrong aus dem Weltall einst darüber sagte: „It looked like a giant mirror reflecting out of South America.“ Diesen riesigen Spiegel sieht man allerdings nur in der Regenzeit, wenn sich die Salzpfanne mit Wasser füllt. In den Wintermonaten (Juli bis November) ist sie ausgetrocknet und endlos weiß bis zum Horizont. Aber egal zu welcher Jahreszeit du in Bolivien (oder im Norden von Chile) bist: Die Salar de Uyuni gehört zum absoluten Pflichtprogramm, denn solche Landschaften siehst du nirgendwo anders auf der Welt!
In diesem Blogpost zeigen wir dir, wie du günstig und sicher von La Paz nach Uyuni kommst, welche verschiedenen Touren es gibt, was wieviel kostet und ob sich ein Daytrip lohnt – kurz alles, was du für deinen Trip in die Salar de Uyuni wissen musst!
Anreise aus La Paz
Wenn du nicht direkt aus Chile kommst, wirst du höchstwahrscheinlich von La Paz aus nach Uyuni reisen. Uyuni ist nicht nur der Name der Salzwüste, sondern auch der kleinen staubigen Stadt, die als Ausgangsort für die Touren gilt. Du kannst die Touren auch direkt in La Paz inklusive Transfer buchen, aber mit eigenem Bustransfer und Buchung vor Ort in Uyuni kommst du in der Regel günstiger weg!



Für die etwa achtstündige Fahrt empfiehlt sich ein Nachtbus, der zwischen 20 und 22 Uhr abfährt (je nach Busunternehmen) und früh morgens in Uyuni ankommt. Wir können den Service von Titicaca weiterempfehlen: Der Camabus (d.h. 160° Sitze) ist sehr modern inklusive Toilette ausgestattet und kostet um die 20€. Du kannst die Tickets entweder online bei ticketsbolivia.com, in einer Travel Agency in La Paz oder direkt am Terminal de Buses (Schalter 16, linke Seite) kaufen. Wir empfehlen die Tickets vorab zu holen, da die Busse kurzfristig voll sein könnten. Abfahrtszeit ist um 21:30 Uhr, wobei du eine halbe Stunde vorher am Terminal sein musst. Wir sind pünktlich los gefahren und um 7 Uhr morgens in Uyuni angekommen.
Der Blog als Vlog
Alles Infos und Highlights aus diesem Blogbeitrag findest du auch auf YouTube in unserem Vlog!
Salar de Uyuni - welche Tour?


Uyuni selbst ist nicht sonderlich schön und wir empfehlen, nicht länger als nötig zu bleiben. Mit dem Nachtbus hast du sogar die Möglichkeit, direkt am selben Tag noch eine Tour zu starten, da diese immer um 10:30 Uhr morgens beginnen. Wir würden trotzdem empfehlen, einen Tag und die Nacht in Uyuni zu bleiben, einfach weil es entspannter ist und man so die Möglichkeit hat, ein paar Touranbieter abzuchecken und Preise zu vergleichen. Wir haben die Nacht im Asian House verbracht, das zwar außerhalb der Stadt liegt (15 Fußminuten oder 0,50€ p.P. mit Taxi), aber dafür günstig (20€) und komfortabel ist und ein reichhaltiges, inkludiertes Frühstück bietet. Aber welche Touren stehen denn jetzt zur Auswahl?
Leave 10:30 am -> Train Cemetary in Uyuni -> Salt Factory in Colchani -> Salt Flats -> Playa Blanca Salt Hotel & Lunch -> Incahuasi Island -> Sunset -> Milky Way Photos -> Back in Uyuni 7-8pm
Day 1
Leave 10:30am -> Train Cemetary in Uyuni -> Salt Factory in Colchani & Lunch -> Playa Blanca Salt Hotel -> Incahuasi Island -> Sunset & Night in Atulcha (Salt Hotel Nuevo Amanecer)
Day 2
Sunrise & Early Breakfast -> Sora Canyon & Llamas -> Drive through Chuguana desert (see semiactive Ollague Volcano) -> Laguna Colorada (red colored lake full of flamingos ) -> enter Eduardo Avaroa National Park -> Sol de Mañana geysers -> Night in Polques with nearby Hot Springs
Day 3
6am breakfast -> Dali desert -> Green Lagoon & Volcan Licancabur -> Option for Transfer to Chile -> or back to Uyuni (arrive around 5pm)



Es gibt auch 2-Tages- und 4-Tages-Touren. Aber das Programm der 2-Tages-Tour spielt sich, zumindest am zweiten Tag, überwiegend außerhalb der Salzwüste ab, weshalb wir es nicht weiterempfehlen. Vier Tage sind eigentlich nicht nötig, da man bei der 3-Tages-Tour auch alle weiter weg gelegene Highlights sieht. Deshalb beschränken wir uns in diesem Blogpost auf den Daytrip und die 3-Tages-Tour. Im Detail und im Ablauf kann sich die 3-Tages-Tour von Anbieter zu Anbieter unterscheiden (beispielsweise werden Teile des Nachmittags von Day 2 teilweise auch am Morgen des Day 3 gemacht), aber es werden in der Regel immer die selben Spots angefahren. Folgende Dinge sind bei der 3-Tages-Tour enthalten:
Inkludiert | Nicht Inkludiert |
---|---|
4×4 Jeep | Transfer nach Uyuni |
Fahrer | Schlafsäcke (können für 50 BOB ausgeliehen werden) |
Guide (englischsprachig) | Eintrittspreise (Incahuasi, Nationalpark, Hot Springs) |
Alle Mahlzeiten während der Tour | Wasser (selbst mitbringen) |
1x Nacht Salt Hotel (bei 2 und 3-Tagestour) | Frühstück Day 1 und Dinner am letzten Tag |
1x Nacht im „Basic Hotel“ (bei 3-Tages-Tour) | Stirnlampe |
1x Sauerstoffflasche | Drop of Bus Terminal / Airport |
Lohnt sich ein Daytrip?
Ursprünglich hatten wir eine 3-Tages-Tour gebucht, aber nachdem wir zwei Wochen mit Corona in Uyuni flach gelegen haben, sind wir leider etwas unter Zeitdruck geraten und waren deshalb gezwungen, eine Tagestour zu machen. Am Anfang waren wir sehr skeptisch, weil wir teils negative Blogbeiträge über den Daytrip gelesen haben. Außerdem sieht man viele der Highlights, wie die Lagune mit den Flamingos oder die Geysire nicht. Doch was sollen wir sagen – Der Daytrip war der absolute Wahnsinn! Wir haben ihn mit Brisa Tours gemacht und dafür 200 Bob (28€) gezahlt. Neben der Salzwüste und den obligatorisch lustigen Fotos haben wir trotz Trockenzeit noch einen See gefunden und dadurch einen traumhaften Sonnenuntergang mit tollen Spiegelungen gesehen. Und Fotos mit der Milchstraße gab es auch noch dazu!

1. Stop - Zugfriedhof


Nur ein paar Minuten außerhalb von Uyuni befindet sich ein Zugfriedhof – aber nicht irgendeiner, sondern der größte weltweit. Uyuni galt einst als wichtiger Eisenbahnknoten; transportiert wurden Rohstoffe und Metalle aus den Minen im Landesinneren. Doch nachdem in den 1940er Jahren die örtliche Industrie zusammen brach, wurden die meisten der Edelmetallminen aufgegeben und die Lokomotiven und Wagen wurden nicht mehr benötigt. Heute dienen die rund 100 Waggons als Touristenattraktion, auf denen man herum klettern und coole Fotos machen kann.
2. Stop - Colchani
20 Kilometer von Uyuni entfernt, direkt neben der Salzwüste gelegen, befindet sich der kleine Ort Colchani, der als Zentrum der Salzgewinnung gilt. Bei einer kurzen Tour bekommst du einen Einblick, wie das Salz abgebaut und verarbeitet wird: Bis heute kommt dabei keine moderne Technologie zum Einsatz. Das Salz wird überwiegend als Speisesalz verwendet, wobei besonders interessant ist, dass das Salz nicht für den Export bestimmt ist, sondern nur in Bolivien selbst verwendet wird. Das liegt daran, dass Bolivien ein Binnenstaat ist und somit keinen Zugang zum Meer hat. Wenn man kein Salz aus dem Ozean gewinnen kann, ist es natürlich praktisch, wenn man die größte Salzwüste der Welt im Land hat.



Im Anschluss an die kurze Führung kann man das Salz natürlich auch in unterschiedlichen Formen kaufen: grobkörnig, in Mini-Fläschchen oder mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern verfeinert. Außerdem befinden sich hier zahlreiche Handicraft Stände, an denen für Bolivien typische Klamotten und Accessoires verkauft werden. Wenn du also noch auf der Suche nach einem Poncho aus Alpakawolle oder Ähnlichem bist, wirst du hier auf jeden Fall fündig. Der Stop hat bei unserer Tour 20 Minuten gedauert – bevor es dann endlich in die berühmte Salzwüste ging.
3. Stop - Playa Blanca & Mittagessen


Der erste Stop innerhalb der Salar de Uyuni ist das Salzhotel Playa Blanca. Hier machen die Tourguides das mitgebrachte Mittagessen fertig. Vegetarische Optionen sind übrigens kein Problem, du solltest nur vorher Bescheid sagen. Während die Guides alles vorbereiten, hast du das erste Mal die Gelegenheit, diese surreale Kulisse auf dich wirken zu lassen: Denn du befindest dich schon mitten in der Salzwüste, so weit das Auge reicht, siehst du nur noch weiß. Außerdem befindet sich hier ein riesiges Hinweisschild auf die Rallye Dakar, die bereits mehrmals in der Salar de Uyuni stattfand. Das, und eine Ansammlung von Flaggen aus der ganzen Welt, sind beliebte Fotomotive.
4. Stop - Fotoshoot
Wenn du Salar de Uyuni googlest oder auf Instagram danach suchst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auf viele lustige Fotos stoßen. Das liegt daran, dass sich diese Kulisse einfach wahnsinnig gut dazu eignet, mit der Perspektive zu spielen. Die Guides nehmen in der Regel einige Accessoires mit und wissen, welche Posen du einnehmen musst, damit ein witziges Foto dabei rauskommt. Unser Guide Johnny hat sich sehr viel Mühe gegeben und aus der Sache ein richtiges Fotoshooting gemacht.

Er hatte eine Pringlesdose dabei, aus der wir scheinbar herausragten, oder eine kleine Dinofigur, die durch den Perspektivwechsel riesig erschien, vor der wir wegliefen. Am Ende haben wir mit der Gruppe, die bei uns aus sechs Personen bestand, sogar noch ein Zeitraffervideo gemacht, in dem wir verschiedene Posen einnahmen und Johnny mit dem Auto um uns herum fuhr. Also an witzigen Erinnerungen an den Ausflug in die Salar de Uyuni wird es dir mit Sicherheit nicht mangeln!



Neben witzigen Fotos bietet es sich hier natürlich auch an, eine Drohne starten zu lassen. Denn erst von oben wird noch mal so richtig deutlich, welche Dimensionen die Salar de Uyuni eigentlich hat. Mit ihren 10.000 Quadratkilometern ist die größte Salzpfanne der Welt und größer als beispielsweise Niederbayern. Man kann stundenlang herumfahren, ohne das Ende der Wüste auch nur zu Gesicht zu bekommen.
5. Stop - Incahuasi Island


Wenn man denkt, beeindruckender kann es eigentlich nicht mehr werden, taucht vor einem auf ein mal die Isla Incahuasi auf, was auf Quecha so viel wie Haus des Inka bedeutet: eine Insel mitten in der Salzwüste, auf der meterhohe Kakteen wachsen. Für 30 Bob (4€) kann man die Insel betreten – und daran solltest du auf keinen Fall sparen! Ein ausgeschilderter Weg führt ein mal quer über die Insel, von wo aus du einen fantastischen Blick über die Salzwüste hast. Die Säulenkakteen, die ein tolles Fotomotiv darstellen, sind übrigens teilweise mehr als 1200 Jahre alt.
6. Stop - Sunset
Grundsätzlich gilt, dass die Salar de Uyuni in der Trockenzeit eine ganz andere Erfahrung ist als in der Regenzeit. In der Trockenzeit zwischen Ende Juni und Anfang Dezember ist die Wüste ausgetrocknet und bietet sich für die erwähnten witzigen Perspektivfotos an. In der Regenzeit hingegen ist die Wüste mit Wasser bedeckt, wodurch wunderschöne Spiegelungen entstehen. Beides ist super sehenswert! Da wir im Juli dort waren, haben wir nicht damit gerechnet, Wasser in der Wüste zu sehen.



Doch zum Sonnenuntergang ist unser Guide Johnny mit uns noch mal eine ganze Weile durch die Salzwüste gefahren – denn er hatte einen ganz bestimmten Spot im Kopf. Obwohl wir im bolivianischen Winter und damit in der Trockenzeit in der Salar de Uyuni waren, haben wir noch einen Sport mit Wasser gefunden und konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang mitsamt der berühmten Spiegelungen erleben! Wie sich diese unwirkliche Kulisse in Gelb-, Orange- und Rottönen gefärbt hat, war einfach atemberaubend!
7. Stop - Sternenhimmel
Doch damit war die Tour noch nicht zu Ende. Nach dem Sonnenuntergang haben wir noch einige Zeit in der Salzwüste gewartet, bis es so richtig dunkel wurde. Sobald die Sonne weg ist, wird es übrigens sehr kalt, sodass du auf jeden Fall dicke Klamotten einpacken solltest! Während wir warteten, zeigte uns unser Guide Fotos von der Milchstraße, die uns richtig zum Staunen brachten. Solche sollten wir als Abschluss auch machen! Jetzt wussten wir auch, wofür Johnny eine Kamera dabei hatte.

Sobald es richtig dunkel wurde, suchte Johnny die perfekte Stelle heraus, platzierte seine Kamera und das nächste Fotoshooting begann. Als wir aus dem Auto stiegen, konnten wir unseren Augen kaum trauen: Wir konnten die Milchstraße mit bloßem Auge so klar und deutlich erkennen, wie noch nie in unserem Leben! Mit einer Langzeitbelichtung machte Johnny spektakuläre Fotos – was für ein gelungener Abschluss für unseren wunderschönen Daytrip in die Salar de Uyuni!
Salar de Uyuni - Fazit
Bevor wir den Daytrip starteten, waren wir skeptisch, wie viel man bei einem Tagesausflug in die Salar de Uyuni überhaupt sehen kann. Doch im Nachhinein müssen wir sagen, war unsere Skepsis überhaupt nicht gerechtfertigt. Außerdem verbringt man bei der Tagestour vergleichsweise wenig Zeit im Auto und sieht dafür relativ viel, während man beim 3-Tages-Trip vor allem am zweiten und dritten Tag überwiegend im Auto sitzt, da es bis an die Grenze zu Chile geht. Die Salzwüste kann dem Hype, der um sie gemacht wird, zu hundert Prozent gerecht werden. Für uns eine der beeindruckendsten Touren, die wir in ganz Mittel- und Südamerika gemacht haben und definitiv ein Must-Do!
