Singapur
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Low Budget in Singapur - geht das?
Singapur ist eine der modernsten Metropolen und eines der reichsten Länder weltweit und mit fast 6 Millionen Einwohnern eine der größten Städte in ganz Südostasien. Der Inselstaat südlich von Malaysia gilt als internationales Finanzzentrum mit einer multikulturellen Bevölkerung, was sich auch in der Vielfalt der Sprache widerspiegelt. Denn Singapur hat vier Landessprachen: Englisch, Malaiisch, Chinesisch und Tamil. Der Stadtsaat genießt weltweit den Ruf sauber, modern und grün zu sein – aber eben auch teuer! Und nach unserem Besuch vor Ort können wir sagen: Alles davon stimmt.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, warum du Singapur als broke Backpacker trotzdem nicht von deiner Bucketlist streichen musst. Denn im Gegensatz zu New York oder Paris kann man Singapur vergleichsweise günstig bereisen. Wir sind mit 40€ pro Tag gut hingekommen und teilen in diesem Beitrag unsere Spartipps und stellen die besten Aktivitäten in Singapur vor, von denen fast alle kostenlos sind!
Singapur: Aber günstig!



Singapur - Short FAQ
Singapur liegt nah am Äquator, wodurch es ganzjährig heiß und feucht ist. Mit Regen ist immer mal zu rechen, wobei die Monate März, April und Mai als die trockensten gelten.
Nein, die Einreise ist für deutsche Staatsbürger bis zu 90 Tagen frei.
Singapur ist ein kleiner Stadtstaat, wodurch einige Tage vor Ort schon reichen, um viel von der Stadt beziehungsweise dem Land zu sehen. Selbst an einem Tag kann man die größten Highlights Singapurs sehen und einen guten ersten Eindruck gewinnen. Besser sind zwei bis vier Tage.
Bezahlt wird mit dem Singapore Dollar, wobei 1 SGD je nach Umrechnungskurs etwa 0,70€ entspricht. Kartenzahlungen sind genau wie ATMs weit verbreitet.
Singapur gehört regelmäßig zu den fünf teuersten Städten der Welt – also ja: Singapur ist teuer. Aber das heißt nicht, dass man es als Tourist nicht günstig bereisen kann. Mehr dazu in der detaillierten Kostenaufstellung weiter unten.
Wir können das Viertel rund um Little India weiterempfehlen, da Unterkünfte dort vergleichsweise günstig sind und man in der Gegend preiswert essen kann. Außerdem ist man zu Fuß oder mit der Metro schnell bei den touristischen Highlights!
Es gibt einige Dinge, wie den Merlion Park oder Marina Bay Sands, die bei jedem Besuch in Singapur zum Pflichtprogramm gehören! Mehr dazu in den Highlights.

Changi Airport


Das erste Highlight in Singapur bietet sich direkt bei Ankunft: der internationale Flughafen Changi. Dieser ist nicht nur ein wichtigstes Drehkreuz in Südostasien, sondern wurde auch mehrfach zum besten Airport der Welt ausgezeichnet. Und das können wir absolut nachvollziehen, denn der Flughafen ist traumhaft schön gestaltet mit vielen Grünanlagen, Wasserfällen und künstlerischen Gadgets. Außerdem ist er über die Metro gut und günstig an die Innenstadt von Singapur angebunden.
Low Budget mit Bus & Bahn
Apropos Metro: Das ist mit Abstand das beste Verkehrsmittel in Singapur. Die MRT (Mass Rapid Transit) genießt weltweit einen ausgezeichneten Ruf, da sie günstig und extrem zuverlässig ist. Eine Fahrt kostet je nach Streckenlänge zwischen 1 und 2€ und man muss nie länger als ein paar Minuten auf eine Bahn warten.



Außerdem benötigt man keine extra Metrocard, sondern kann einfach seine Kreditkarte beim Ein- und Ausgang auflegen und der Betrag wird dann automatisch abgerechnet. Es gibt super viele Stationen in der ganzen Stadt und das System ist sehr leicht verständlich. Wir haben uns ausschließlich mit der MRT bewegt, wodurch man sich viel Geld für Taxis sparen kann. Aber auch das Bussystem ist einfach und funktioniert genauso mit der Kreditkarte. Sowohl die Bus- als auch die Bahnverbindungen werden zuverlässig in Google Maps angezeigt, wodurch man sich ganz leicht durch die ganze Stadt navigieren kann. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist Singapur sehr leicht zu bereisen und sogar extrem günstig!
Der Blog als Vlog
Alles Infos und Highlights aus diesem Blogbeitrag findest du auch auf YouTube in unserem Vlog!
Where to stay



Die Unterkunftspreise in Singapur haben es in sich, da die Kosten für Wohnraum extrem hoch sind. Daher mussten wir zum ersten Mal in bis dahin sieben Monaten Weltreise auf einen Dorm (Mehrbettzimmer) ausweichen. Wir haben das günstigste Angebot gewählt, was wir finden konnten: einen 12er-Dorm im Beat Sports Hostel in Little India und haben dafür 19€ pro Bett bezahlt. Normalerweise zahlt man in Asien selten über 20€ für ein komplettes Doppelzimmer mit eigenem Bad. Aber wer Singapur günstig bereisen möchte, wird um einen Dorm kaum drum herum kommen.
Wir können das Beat Sports Hostel weiterempfehlen, denn es war sauber und es gibt Zimmer mit einer Art Kapselkonzept anstelle von Hochbetten, was für mehr Privatsphäre sorgt. Insgesamt können wir die Area um Little India weiterempfehlen, da man dort lecker und günstig essen kann.
Günstig Essen in Singapur


Damit kommen wir gleich zum nächsten Kostenblock, der das Budget mächtig nach oben treiben kann: Essen & Trinken. Besonders die Restaurants und Bars um die bekannten Spots wie Merlion Park oder Marina Bay sind für Backpacker quasi unbezahlbar. Daher waren wir fast immer in Little India essen – nicht nur weil wir indisches Essen sehr lecker finden, sondern weil es gemessen an den Preisen für Singapur ziemlich günstig ist. Eine Portion Reis mit Curry gibt es um die 5€. Wir waren oft bei ABC Nasi Kandar, aber es gibt zahlreiche Food Courts (Hawker Centres) in der ganzen Stadt. Ansonsten kann man sich bei 7-Eleven auch Fertiggerichte kaufen und dort direkt in der Mikrowelle warm machen.
Singapur - Low Budget Highlights
Du hast jetzt schon gesehen, wie du beim Essen und der Unterkunft sparst, aber wie sieht es mit den Highlights aus? Ziemlich gut, denn viele der Sehenswürdigkeiten in Singapur sind komplett kostenlos. Wir zeigen dir alle Low Budget Highlights und eine Sache, die sich trotz Eintritt lohnt!
Merlion Park
Der Merlion Park ist einer der ikonischsten Orte Singapurs. Dort steht die berühmte weiße Statue, die eine Mischung aus Fisch und Löwe ist und als Wahrzeichen der Stadt dient. Denn: Auf Sanskrit bedeutet Singa Löwe und Pura Stadt. Singapur ist also die Löwenstadt. Der Merlion Park ist ein beliebtes Fotomotiv und das absolut zurecht: Er liegt am Ufer der Stadt und macht den Blick frei auf das populäre Marina Bay Sands Hotel und den Garden by the Bay auf der gegenüberliegenden Seite. Schaut man nach links, sieht man den Singapore Flyer, das riesige Riesenrad, und hinter der Löwenstatue türmt sich die Skyline Singapurs auf. Hin kommst du am einfachsten mit der MRT zum Raffles Place.



Gardens by the Bay
Gardens by the Bay ist wohl, neben dem Marina Bay Sands Hotel, das Motiv, das man allgemein mit Singapur assoziiert. Diese farbenfrohen Gärten der Superlative befinden sich hinter besagtem Hotel auf einer Fläche von 101 Hektar und das beste daran: Das meiste kann man kostenlos besuchen. Nur wer beispielsweise den Skyway laufen oder in den Nebelwald möchte, muss ein Ticket kaufen. Die ganze Anlage ist riesengroß und wunderschön gestaltet, aber das absolute Highlight sind die bekannten Supertrees, die bis zu 50 Meter hoch sind. Jeden Abend, um 19.45 Uhr und um 20.45 Uhr, gibt es zwei 15-minütige Lichtshows, die Garden Rhapsodys, die kostenlos angesehen werden können.




Sunset Skyline View
Die Skyline Singapurs ist ohne Frage eine der beeindruckendsten Dinge der Stadt – bei Tag, vor allem aber zum Sonnenuntergang beziehungsweise bei Nacht. Innerhalb des Central Business Districts allein befinden sich 96 Skyscraper. Noch ist das höchste Gebäude Singapurs mit 283 Metern Höhe der Guoco Tower. Allerdings soll in den kommenden Jahren ein 305 Meter hoher Tower entstehen. Den besten View auf die Hochhäuser hat man von der Bayfront – dem Gebiet vor dem Marina Bay Sands Hotel. Zum Sonnenuntergang versammeln sich dort an der Promenade Einheimische wie Touristen, um den spektakulären Blick zu genießen – und das natürlich kostenlos.




Mount Faber & Southern Ridges
Singapur ist eine der grünsten Städte der Welt: Selbst in der Innenstadt begegnen einem überall kleine Grünflächen, in den Innenhöfen von Hochhäusern entdeckt man richtige kleine Oasen und jeder einzelne Balkon des populären Marina Bay Sands Hotel ist begrünt. Als wäre das alles nicht schon toll genug, gibt es auch noch viele Parks und große Grünanlagen wie die Southern Ridges. Dieses Gebiet ist ein zehn Kilometer langer Grünstreifen, bestehend aus mehreren Parks und Aussichtspunkten über die Stadt. Vom Mount Faber, dem höchsten Punkt, aus hat man beispielsweise einen tollen Blick auf den riesigen Hafen von Singapur und die vorgelagerte Insel Sentosa.



Haji Lane, Arab Street, Chinatown & Little India
Singapur ist ein multikultureller Staat, was man natürlich mitbekommt, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Wegen dieser Vielfalt ist eine der besten Sachen, die man in Singapur machen kann, sich durch die verschiedenen Stadtteile treiben zu lassen. Besonders gut gefallen hat uns die bunte Haji Lane mit ihren vielen Cafés, Läden und vor allem jeder Menge Streetart! Auch die Arab Street ist spannend mit der Sultan Moschee und vielen Geschäften, in denen traditionelle Kleidung angeboten wird. In Little India reiht sich ein indisches Restaurant ans nächste (und die meisten davon sind für Singapurverhältnisse richtig günstig!) und natürlich darf auch ein Besuch in Chinatown nicht fehlen.



Singapore Flyer
Der Singapore Flyer ist tatsächlich die einzige Aktivität in Singapur, die wir gemacht haben, die etwas gekostet hat. Mit 23€ pro Person ist die 30-minütige Fahrt eigentlich nicht mit unserem Backpacker Budget vereinbar. Aber wir wollten uns in dem Fall einmal etwas gönnen und haben zwischen einer Rooftop Bar und dem Riesenrad überlegt. Der Singapore Flyer ist mit 165 Metern eines der höchsten Riesenräder der Welt und zu großen Teilen verglast, sodass man wirklich einen spektakulären Blick über die Stadt hat. Wir würden empfehlen, die Fahrt zum Sonnenuntergang zu machen, wenn die Lichter in der Stadt angehen – dann sieht das ganze nochmal beeindruckender aus!




What else to see?
Singapur hat als eine der fortschrittlichsten Städte und als einer der größten Touristenmagnete weltweit natürlich noch weitaus mehr zu bieten, als wir in unseren zwei Tagen vor Ort sehen konnten. Insbesondere Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, die tendenziell teuer sind und unser Budget überschreiten würden, haben wir ausgelassen, wollen sie aber natürlich der Vollständigkeit halber und für alle, die etwas mehr Geld in die Hand nehmen können oder wollen, an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.
Die kleine vorgelagerte Insel Sentosa ist gleich für mehrere Highlights bekannt: Zum einen befinden sich dort die Universal Studios und zahlreiche weitere Attraktionen, weshalb Sentosa auch die Spaßinsel genannt wird. Und zum anderen lockt sie auch mit gleich drei Sandstränden und einigen Luxusresorts, ist also der perfekte Ort um zu entspannen, wenn man der hektischen Stadt mal entfliehen will.
Wie bereits erwähnt, ist Singapur eine der grünsten Städte weltweit – da darf ein Botanischer Garten natürlich nicht fehlen. Tatsächlich war der Botanische Garten die erste UNESCO-Welterbestätte des Landes und ist mit jährlich 4,2 Millionen Besuchern der meistbesuchte Botanische Garten der Welt.
Eins der Highlights ist der Orchideengarten mit der größten Orchideenausstellung der Welt, die über 60.000 Pflanzen umfasst. Der Eintritt ist übrigens frei, nur für den Orchideengarten werden 3,50€ fällig.
Wer in Singapur nicht ganz so streng auf sein Budget achten muss, der sollte sich einen Besuch einer Rooftop Bar nicht entgehen lassen. Die bekannteste ist die Marina Bay Sands Skybar, die Cé la vie, die sich auf dem gleichnamigen Hoteldach befindet und von wo aus man einen fantastischen Blick über Singapurs Skyline hat. Cocktails kosten 17€, das günstigste Bier 11€, aber dafür wird man mit einem der besten Views der Stadt belohnt. Reservierungen sind übrigens nicht verpflichtend, werden aber empfohlen.
Nicht zuletzt ist Singapur eine Kulturmetropole und bietet mit mehr als 50 Museen eine riesige Auswahl. Zu den Highlights zählen das National Museum, das die Geschichte der Insel erzählt, das Singapore Art Museum mit zeitgenössischer und moderner Kunst und das Asian Civilisations Museum mit Galerien, die verschiedenen Regionen wie Südostasien oder China gewidmet sind.
Du bist noch unsicher, was du alles in deinen Rucksack packen musst? Dann schau mal hier vorbei!
Singapur - Kosten
Aber was genau heißt jetzt low budget? Für uns waren das in Singapur ziemlich genau 40€ pro Tag. Das teilt sich wie folgt auf:
- Unterkunft: 19€ / Nacht (Bett im 12er Dorm)
- Essen & Trinken: 17 € / Tag
- Transport: 4€ / Tag
Wie du siehst: gar nicht mal so teuer! Allerdings haben wir den Singapore Flyer aus dem Budget rausgerechnet, weil das ein Geschenk von Horsts Vater war. Inklusive Riesenrad wären es auf den Tag umgerechnet 53€ – was wir für Singapur-Verhältnisse auch noch akzeptabel finden. Und eine Aktivität kann man sich ja auch mal gönnen!

Weiterreise nach Malaysia
Für viele wird es für die Rückreise zurück zum Flughafen in Singapur gehen, aber vielleicht ist für den ein oder anderen auch die Weiterreise nach Malaysia interessant. Denn Singapur und Johor Bahru, die Stadt an der Grenze auf malaysischer Seite, trennen nur wenige Kilometer und man kann die Grenze ganz einfach mit dem öffentlichen Nahverkehr passieren.


Dazu musst du in Singapur zur Metrostation Woodlands (Rote Linie) fahren. Von dort aus gibt es verschiedene Busse nach Johor Bahru (oft mit JB abgekürzt) – wir haben die Nummer 950 genommen. Für die Bezahlung kannst du einfach deine Kreditkarte nutzen. Der Bus macht nach kurzer Fahrt einen Stopp an der Grenze auf singapurischer Seite für die Ausreise. Danach geht es weiter Richtung Immigration von Malaysia, wo du direkt in JB Sentral landest. Dort kannst du entweder einen weiteren Bus nehmen (z.B. zum Busterminal Larkin) oder auch ein paar Tage in JB verbringen.
Singapur - Fazit
Der Name Singapur weckt hohe Erwartungen, denn die Stadt wird oft in einem Atemzug mit anderen Metropolen wie New York, Tokio, Paris oder London genannt. Und da kann Singapur locker mithalten: modern, grün, Multikulti und vor allem preislich im Vergleich zu den anderen genannten Städten erschwinglich. In New York oder London kommst du mit 40€ nicht weit. In Singapur kann man damit immerhin schon einiges von der Stadt mitnehmen, ohne auf viel verzichten zu müssen.

Uns hat der komplette Vibe der Stadt gut gefallen und Singapur lebt wirklich von Superlativen: Alles scheint glamourös, fancy und egal wo man hinschaut, sieht man Grünflächen. In dieser Hinsicht können andere Städte noch viel von Singapur lernen! Außerdem empfanden wir die Stadt gar nicht so touristisch. Natürlich sind viele Menschen unterwegs, weshalb es auch mal crowded werden kann – aber das ist ja zu erwarten, bei einer 6 Millionen Einwohner Metropole.