Skadar See

Montenegro

Info und Anreise

Auf unserem Roadtrip durch Montenegro haben wir einen Halt am Skadar See gemacht und nach unserer Reise können wir guten Gewissens behaupten: Es war einer unserer schönsten Stopps überhaupt! Eine wahre Oase der Ruhe inmitten beeindruckender Landschaften und malerisch schöner Städtchen. Weiter unten haben wir ein paar To-Do’s aufgelistet, aber erstmal ein paar allgemeine Infos.

Der Skadar Lake, auch Skutarisee genannt, ist einer der größten Seen in ganz Europa und liegt an der Grenze zwischen Montenegro und Albanien. Mit einer Fläche von etwa 500 km² ist er vergleichbar mit dem Bodensee und liegt nicht mal eine Autostunde von der Hauptstadt Podgorica oder den Küstenstädten Budva oder Bar entfernt. Um den See herum gibt es verschiedene kleine Orte, die als Ausgangsorte dienen, um die Gewässer und die Umgebung zu erkunden. Besonders bekannt ist der See für seine Bootstouren und sein Artenreichtum an Vögeln. Doch nicht nur Ornitologen kommen hier auf ihre Kosten.

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Virpazar gilt als einer der bekannteren Orte auf der montenegrischen Seite des Sees und dient auch als Ausgangspunkt für viele der zahlreichen Bootstouren. Wir haben uns allerdings nicht für einen Ort direkt am See entschieden, sondern ein kleines Städtchen etwa 45 Autominuten von Podgorica an einem Zufluss des Skadar Sees: Rijeka Crnojevica. Ein beschauliches 200-Seelen-Dorf mit vielen alten Steinhäusern, einer tollen Uferpromenade mit Restaurants und einer historischen Brücke über den gleichnamigen Fluss. Total malerisch und idyllisch und zum Zeitpunkt unserer Reise auch nur wenig besucht. Jeder kennt dort jeden und wir haben uns trotz unseren kurzes Aufenthaltes schnell zuhause gefühlt.

Uferpromenade
Mittagessen
Abendstimmung

Unterkunft
Wir haben unsere zwei Nächte in Rijeka Crnojevica im Lidija Apartment von Ivan verbracht und schöner hätte der Aufenthalt nicht sein können. Das Apartment ist charmant und liebevoll eingerichtet und liegt in einem alten Steinhaus mit zwei Stockwerken und einer kleinen Terrasse. Im Erdgeschoss gibt es eine offene Küche mit Wohnzimmer sowie ein Bad und oben befindet sich das Schlafzimmer mit Klimaanlage. Mit 40€ pro Nacht lag es zwar etwas oberhalb unseres Budgets, aber wir konnten diesem Charme einfach nicht widerstehen und können es nur weiterempfehlen.

Außenansicht
Erdgeschoss

To-Do's

Neben Ruhe und Idylle bietet der Skadar See auch einige Sehenswürdigkeiten, die du auf deinem Trip durch Montenegro auf keinen Fall verpassen solltest! Wir waren überwiegend im Westen des Sees und an den naheliegenden Städten an der Küste unterwegs und haben daher nur einen kleinen Teil des großen Ganzen gesehen – mal ganz abgesehen vom albanischen Teil, der mit Sicherheit nicht weniger schön ist. Doch selbst dieser kleine Abschnitt bietet schon wirklich viel! Wir haben mal vier Sachen rausgepickt, die uns am besten gefallen haben.

Pavlova Strana

Fangen wir direkt mal mit dem Postkartenmotiv an: Dem Ausblick vom Pavlova Strana auf den Rijeka Crnojevica Fluss. Von uns auch liebevoll „die Moselschleife Montenegros“ genannt – nur um ein Vielfaches schöner! Man hat bereits von der normalen Straße einen tollen Ausblick, kann aber auch noch einen kleineren Weg weiter hoch nehmen, um eine noch bessere Sicht zu ergattern. Der Viewpoint ist auch bei Google Maps eingezeichnet. Und selbst wenn ihr gar keinen Halt am Skadar See macht: Der Aussichtspunkt ist nur eine halbe Stunde von Podgorica entfernt. Von Rijeka Crnojevica sind es sogar nur 3,5 Kilometer und ein paar Autominunten. Der Panoramablick auf den Fluss mit den grünen Bergen im Hintergrund ist einfach magisch und Schande über unser Haupt, dass wir dort nicht nochmal den Sonnenauf- oder untergang gesehen haben.

Bootstour

Bekannt ist der Skadar See vor allem für seine Bootstouren. Diese starten meistens in Virpazar, aber bei uns wurden auch Touren direkt ab Rijeka Crnojevica angeboten. Die Touren unterscheiden sich im Preis und in der Länge. Von einer Stunde und ein bisschen auf dem Fluss rumschippern bis hin zu mehrstündigen Touren mit einigen Stops und Schwimmmöglichkeiten ist alles dabei.

Die Preise starten bei etwa 20€ pro Boot und gehen bis zu 80€ für die längste Tour. Wenn du eine längere Tour buchst, solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass ein paar mehr Teilnehmer dabei sind – sonst ist es relativ teuer. Da bei uns kaum andere Touristen vor Ort waren, haben wir nur eine kurze Tour mit dem kleinen Boot von unserem Airbnb-Host gemacht. Die einstündige Fahrt hat 25€ plus 2x 4€ Entrance Fee für den See gekostet.

Wir sind dabei einen Teil des Rijeka Crnojevica Rivers entlang gefahren und hatten einen schönen Ausblick auf die umliegenden grünen Berge und einige Vögel. Das eigentliche Highlight war allerdings, dass unser Host Ivan das Steuer für den Rückweg an Horst übergeben hat. Also wenn ihr einfach mal Boot fahren wollt, lohnt sich diese Tour! Sonst würden wir eher eine längere Tour empfehlen, wenn du ein günstiges Angebot findest.

Kajak Mieten

Eine schöne und günstige Art den See und seine Flüsse zu erkunden, ist ein Kajak zu mieten. Das kostet nur 5€ pro Stunde (7€ für Doppelsitzer) und macht auf jeden Fall Spaß – selbst für komplett unfähige Kajak-Fahrer wie uns. Man kommt dabei natürlich nicht so weit und schnell voran wie mit einem Motorboot, aber man kann einfach ein bisschen rumpaddeln und die Natur genießen. Definitv nicht verkehrt bei dieser Kulisse!

Ausflug an die Küste

Es gibt auch einige Strände wie den Murici Beach direkt am Skadar See, aber wer Strände am Meer bevorzugt, hat es nicht weit: Nicht mal eine Autostunde entfernt, befinden sich die bekannten Küstenorte Sveti Stevan oder Budva und sind damit perfekt für einen Tagsausflug vom Skadar See geeignet. Auch die historische Altstadt von Bar ist nicht viel weiter entfernt und selbst das muslimisch geprägte Ulcinj mit seinen Sandstränden in der Nähe der albanischen Grenze wäre von Virpazar durchaus realistisch für einen Tagestrip.

Desto näher man an die Küste kommt, desto schneller kommt man auf den dort besser ausgebauten Straßen voran. Wir haben uns für einen Kurztrip nach Sveti Stefan entschieden, da wir der „Partyhochburg“ Budva nicht so viel abgewinnen konnten. Sveti Stefan ist ein kleiner Ort, der für die gleichnamige vorgelagerte Insel bekannt ist. Dazu gesellen sich zwei Strände direkt neben dem Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet.

Sveti Stefan
Queens Beach

Da wir sonntags vor Ort waren, waren beide Strände allerdings ziemlich gut besucht. Es gibt aber noch zwei weitere Strände in Laufnähe: den Milocer- (Kings Beach) und den Kraljicina Beach (Queens Beach). Beide sind deutlich ruhiger als die Strände direkt in Sveti Stefan und liegen in einer schönen Bucht. Gerade der kleinere Queens Beach lädt zum Sonne tanken und baden in entspannter Atmosphäre ein. 

Eigentlich wollten wir an dem Tag auch noch weiter nach Bar fahren, allerdings haben wir lieber das gute Wetter am Strand genossen, anstatt uns nochmal ins Auto zu setzen. Auf dem Rückweg nach Rijeka Crnojevica haben wir noch einen Stopp beim kleinen Restaurant Macalov Brijeg gemacht. Das liegt auf halber Strecke zwischen Virpazar und Rijeka Crnojevica direkt an der Straße und bietet ein tolles Panorama über den See und serviert lokalen Wein sowie ein paar kleine Speisen – sehr stimmungsvoll zum Sonnenuntergang!

Fazit

Wir würden den Skadar See für jede Reise nach Montengero uneingeschränkt weiterempfehlen. Wir wären gerne länger dort geblieben, aber hatten uns zugunsten einer Nacht mehr an der Bucht von Kotor dagegen entschieden. Ob sich Virpazar als Ausgangsort besser eignet als Rijeka Crnojevica können wir nicht beurteilen, da wir nicht in Virpazar waren. Geografisch liegt es wahrscheinlich etwas besser, aber wir haben Rijeka C. komplett ins Herz geschlossen.

Gerade in Kombination mit dem Lidija Apartment hat es den Aufenthalt sehr authentisch gestaltet. Denke nur daran, genug Bargeld mitzunehmen, denn dort oder in der Nähe gibt es keinen ATM. Auch die Restaurants machen vergleichsweise früh die Küche zu.
Falls du mehr über Montengero erfahren möchtest, schau doch gerne mal in unseren Länderguide oder unsere anderen Blogposts aus Kotor und dem Durmitor Nationalpark.