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Technik auf Reisen
Die Basics plus Weltreise Kamerasetup
Alles was du brauchst
Entgegen der sonstigen Philosophie dieses Blogs, die Dinge möglichst kurz zu halten, werden wir das Thema Technik vertiefen. Warum? Vielleicht interessierst du dich auch für Technik und hättest gerne ein paar detailliertere Hintergrundinfos zu unserem Setup. Falls nicht, sollte der erste Absatz genügen, der alle wichtigen Basics für eine Weltreise enthält:
- Handy und Ladekabel
- Kopfhörer
- Reiseadapter
- Powerbank
Das wars auch schon. Handy, Ladekabel und Kopfhörer sind selbsterklärend. Falls du in mehreren Ländern und Regionen unterwegs bist, empfehlen wir einen Reiseadapter* mit mehreren Steckertypen, sodass du nur einen Adapter benötigst und nicht für jedes Land einen eigenen rumschleppen oder kaufen musst. Solltest du zudem öfters ohne Zugang zu Steckdosen unterwegs sein und bist trotzdem auf den Handy angewiesen, empfiehlt sich eine Powerbank*. Beachte: Im Flugzeug darfst du nur eine Powerbank mit einer Leistung bis zu 20.000 Milliamperestunden (mAh) mitnehmen. Und auf jeden Fall im Handgepäck, nicht im Aufgabegebäck! Wer gerne liest, aber keine dicken Bücher mitschleppen möchte, sollte über einen E-Reader* nachdenken. Helen nutzt ihren Tolino oft auf Busfahrten oder vorm Einschlafen. Einen Laptop auf Reisen würden wir nur denjenigen empfehlen, die tatsächlich darauf angewiesen sind (beruflich, Foto- und Videobearbeitung, Blogs). Für alles andere und alltägliche reicht ein Handy.
Unser Technik Setup

So – das wars mit den Basics, kommen wir nun zum detaillierten Teil! Ab hier dreht sich alles um Kameras, Objektive, Actioncam, Drohne, Laptop, Zubehör, Rucksack und die Software, die wir auf Weltreise nutzen. Quasi ein „Whats-in-my-Camera-Bag-Video“ in Schriftform mit zusätzlichen Infos zu unserer Kaufentscheidung – basierend auf den Faktoren Preis, Leistung und Größe sowie eine Übersicht mit Vor- und Nachteilen. Klicke weiter unten einfach auf die Überschrift im Bild, um zum ausführlichem Artikel zu kommen. Die unterstrichenen Verlinkungen unter dem Bild oder die blauen Markierungen im Text bringen dich direkt auf das Produkt.
Alles zur Kamera
Vor 2020 hatten wir absolut keine Ahnung von Kameras. Nach langer Recherche und vielen Vergleichen, entpuppte sich die X-S10 von Fujifilm als die perfekte Reisekamera für uns.
Hier war die erste Frage: Lieber Zoom-Objektive oder Festbrennweiten? Nachdem wir mit einem Zoom-Objektiv gestartet sind, nutzen wir mittlerweile lieber Festbrennweiten.
Auch um das Thema Filter kommt man nicht herum, wenn man sich ernsthafter mit Video- und Fotografie beschäftigt. Gerade ND Filter sind für Filmer wichtig.
Neue Perspektiven
Stative – unverzichtbar, aber teuer und meistens auch groß und sperrig… Oder? Wir haben eine Alternative gefunden, die klein und günstig daherkommt.
Drohnen sind voll im Consumer-Bereich angekommen. Doch strengere Regularien erschweren das Fliegen zunehmend. Macht daher eine Drohne auf Weltreise noch Sinn?
Unterwasseraufnahmen und Actionsport – unsere GoPro hat schon einzigartige Momente festgehalten und grundsätzlich sind Actioncams extrem robust und klein.
Laptop & Transport
Apple bietet das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs(-Größen)-Verhältnis an? Hätten wir auch nie geglaubt, ist aber seit den neuen Apple Silicon Prozessoren Realität. Alles dazu und rund ums Zubehör (Adapter, Festplatten, Kopfhörer) findest du hier.
Irgendwo muss der ganze Technikkram ja unterkommen. Aber so viel ist es eigentlich nicht, dass man dafür gleich einen kompletten Technikrucksack brauchen würde. Die Lösung: halb Kamerarucksack, halb Tagesrucksack. Der perfekte Kompromiss für unsere Reise!
Sonstiges
Ob Mikrofone, Powerbank, Reiseadapter, Reinigungsset für die Kameras, Batterien, SD Karten und Ladegeräte – hier findet der ganze Kleinkram seinen Platz.
Alles zu unserer Software: Welche Programme nutzen wir für Foto- und Videobearbeitung? Woher kriegen wir lizenzfreie Musik? Wie wurde dieser Blog hier erstellt?
Kamera, Laptop, Drohne – schön und gut, aber wie konnten wir uns das alles leisten? Hier verlieren wir ein paar Worte zur Finanzierung und haben ein paar Spartipps parat.
Whats in my Camera Bag
Alle Infos und Produkte zur Technik findest du auch in einem Video auf unserem YouTube Kanal!
Kamera
Los geht es mit dem wahrscheinlich wichtigsten Gegenstand: der Video- und Fotokamera. Besonders auf Reisen wollen wir mit einem möglichst kleinen Setup unterwegs sein, das mehr bietet als ein gutes Smartphone oder eine Kompaktkamera. Der beste Kompromiss für uns war eine spiegellose Systemkamera (engl. DSLM). Diese sind deutlich leichter und kleiner als Spiegelreflexkameras (engl. DSRL), haben aber trotzdem eine hochwertige Ausstattung und bieten die Möglichkeit, Objektive zu wechseln. Und hier hat man nun die Qual der Wahl, denn alle bekannten Kamerahersteller bieten eine breite Palette an Spiegellosen in jedem erdenklichen Preissegment und mit verschiedensten Funktionen an. Nach intensiver Recherche haben wir uns für die Fujifilm X-S10* entschieden. Diese Kamera verfügt über einen APS-C Sensor, also einen etwas kleineren Sensor als „normale“ Vollformatkameras.



Vorteile
Mit nur 500g (mit Akku, ohne Objektiv) ist die Kamera super leicht, was gerade auf Reisen sehr praktisch ist. Gleichzeitig hat sie trotzdem einen großen Griff, wodurch sie trotz ihrer geringen Größe sehr gut in der Hand liegt.
Die Kamera eignet sich gleichermaßen gut für Fotos und Videos. Man hat die Möglichkeit, Videos in 4K bis zu 30 Bildern pro Sekunde (Engl. FPS) aufzunehmen und kann in Full HD bis zu 240 FPS filmen. Auch die Fotoqualität ist durch den 26 Megapixel-Sensor mehr als ausreichend für unsere Zwecke.
Die X-S10 verfügt über einen integrierten Bildstabilisator am Sensor (engl. In Body Image Stabilization = IBIS). Damit kann man Fotos mit längerer Belichtungszeit aus der Hand schießen und bei Videos werden kleine Verwacklungen ausgeglichen. Das ersetzt in keinem Fall einen Gimbal, aber macht besonders Videoaufnahmen deutlich ansehnlicher.
Ein weiter Bonus bei Fujifilm sind die Farben der Fotos und Videos. Fuji ist als ehemaliger Hersteller von Film sehr bekannt für seine „Color Science“ und seine Filmsimulationen. Diese elf verschiedenen Filmsimulationen kreieren direkt in der Kamera ein schönes Farbprofil, das von sehr farbintensiv und kontrastreich über eher entsättigt und kontrastarm bis zu schwarz/weiß reicht. Das hat vor allem in der Nachbearbeitung Vorteile, da man ohne intensives Color Grading bereits einen schönen Look aus der Kamera bekommt. Diese Zeitersparnis ist uns auf Reisen besonders wichtig!
Nachteile
Bleiben wir gleich beim Thema Farbe: Auch wenn die Farbprofile bei der X-S10 sehr gut sind, hat die Kamera für Videoaufnahmen eine Farbtiefe von nur 8 Bit (10 Bit nur über externen Recorder möglich). Die Farbtiefe ist nichts anderes als die Farbinformationen pro Bild. Das heißt: mehr Bit = mehr Farbinformation. Gerade in der Videografie ist es üblich, sehr flache (= entsättigte und kontrastarme) Bildprofile zu wählen, da diese einen erhöhten Dynamikumfang bieten (oft als „Log“ bezeichnet). Dabei helfen mehr Farbinformationen.
Wie bereits oben erwähnt, kann die X-S10 in 4K filmen – allerdings nur bis 30 Bildern pro Sekunde (engl. FPS). Das heißt, Zeitlupenaufnahmen in 50/60 oder 100/120 FPS können nur in Full-HD aufgenommen werden.
Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Spiegellose Kameras mit einer internen Farbtiefe von 10 Bit, bis zu 60 FPS in 4K und IBIS spielen nochmal in einer ganz anderen Preiskategorie, besonders bei Vollformat!
Leider nutzt die X-S10 die etwas älteren und kleineren NP-W126S* Batterien, was gerade in Verbindung mit der Sensorstabilisierung für eine vergleichsweise kurze Akkulaufzeit sorgt. Wir hatten auf unserem ersten Trip mit der Kamera insgesamt drei Batterien dabei und haben davon mindestens zwei pro Tag gebraucht, manchmal auch alle drei. Wobei die beiden Ersatzakkus von einem Dritthersteller stammen, die trotz ähnlicher technischer Daten in der Praxis deutlich weniger lang durchhalten. Für die Weltreise haben wir nochmal einen weiteren Original Fujiakku bestellt. Auch wenn der höhere Preis etwas abschreckt: Die bessere Akkulaufzeit gegenüber den Drittherstellern ist es wert.
Die Fujifilm XS-10 hat gegenüber Vollformatkameras einen kleineren Sensor, was uns persönlich aber nicht stört. Im Gegenteil: Erst dadurch kann die Kamera so klein sein und in Bezug auf Dynamikumfang und Low Light Performance merken wir kaum einen Unterschied zu Vollformat.
Nach der Weltreise


Die Fujifilm X-S10* war uns ein treuer Begleiter auf Weltreise, hat jede ablegende Wanderung mitgemacht und musste dabei so einiges aushalten. Für uns war es die perfekte Kamera und eigentlich gab es keinen Grund zu wechseln. Aber Horst hat sich weiter in das Thema Videographie vertieft und unseren Zwischenstop in Deutschland haben wir genutzt, um uns eine gebrauchte Fujifilm XT-4* zu kaufen. Diese sieht mit ihrem Retrolook nicht nur extrem cool aus, sondern bietet auch bessere Videofeatures – ist dafür aber etwas größer und schwerer als die Fujifilm XS-10. Mittlerweile hat Fujifilm allerdings nachgelegt und den Nachfolger der XS-10, nämlich die Fujifilm XS-20* veröffentlich. Diese Kamera eliminiert fast alle oben ausgeführten Nachteile der XS-10: Sie hat nun eine Farbtiefe von 10 Bit, 4k 60 FPS und nutzt den größeren Akku. So gesehen hat die Fujifilm XS-20 die gleichen beziehungsweise sogar bessere Specs als die Fujifilm XT-4 und ist dabei deutlich kleiner und leichter. Allerdings kostet die Fujifilm XS-20 auch deutlich mehr, wohingegen man die XT-4 auf dem Gebrauchtmarkt für unter 1000€ findet. Im Endeffekt wäre für unsere Zwecke nach wie vor die XS-10 völlig ausreichend, aber so ist das halt mit Technik… Höher, schneller, weiter! Aber viel wichtiger sind eigentlich die Objektive.
Objektive
Beim Objektiv war die erste Frage, die wir uns gestellt haben: Was Filmen und Fotografieren wir auf Reisen? Landschaft, Portraits, Makros, Straßenfotografie? Da wir möglichst viele der genannten Bereiche abdecken wollten und bis dato wenig Erfahrungen hatten, sind wir mit einem Standard Zoomobjektiv gestartet. So kann man beispielsweise weitwinklige Landschaftsaufnahmen, Portraits und auch Close-Up Shots aufnehmen, ohne das Objektiv zu wechseln. Als Ergänzung für Wildlife haben wir uns noch ein günstiges Telezoomobjektiv angeschafft.


Bevor wir bei den Objektiven weiter ins Detail gehen, eine kurze Erklärung anhand des Fujifilm XF 18-55, F2.8-4 LM OIS, was diese ganzen Zahlen und Abkürzungen im Namen bedeuten:
Die Zahl oder die Zahlen nach dem Objektivnamen zeigen die Brennweite in mm. Bei Festbrennweiten ist es nur eine Zahl und bei Zoomobjektiven jeweils die kleinste und größte Brennweite. Aber Achtung! Diese Brennweite wird immer auf Basis von Vollformatkameras angegeben. Viele spiegellose Kameras besitzen verkleinerte Sensoren wie beispielsweise den APS-C Sensor bei der Fuji X-S10. Deswegen muss die Brennweite mit einem Crop-Faktor multipliziert werden. Bei Fujikameras mit APS-C Sensor ist das 1,5. Sprich aus den 18-55mm werden 27-83mm – Das entspricht etwa dem Standardzoom bei Vollformatkameras. Zum Vergleich: Die Standardkamera des iPhones hat eine umgerechnete Brennweite von etwa 25mm.
Die F-Nummer spiegelt die Lichtstärke eines Objektives durch die Öffnung der Blende wider. Diese wird auch als F-Stopp bezeichnet und desto kleiner die Nummer nach dem F, desto lichtstärker ist das Objektiv. Lichtstarke Objektive haben den Vorteil, bei Dunkelheit ein helles Bild zu ermöglichen und beeinflussen dazu die Hintergrundunschärfe (sog. Bokeh), die häufig als Stilmittel zum Freistellen von Objekten genutzt wird. Aber wieso stehen jetzt zwei Nummern hinter dem F? Bei günstigeren Zoomobjektiven variiert die größtmögliche Blende nach der Brennweite. So hat dieses Objektiv beispielsweise bei 18mm eine maximale Blendenöffnung von F2.8 und bei 55mm nur noch F4. Das heißt, die Lichtstärke verschlechtert sich beim Zoomen.
LM steht für Linear Motor und bezieht sich auf den Autofokusmotor eines Objektives. Objektive bei Fujifilm mit der Aufschrift LM verfügen in der Regel über einen schnelleren und leiseren Autofokus als Objektive ohne diesen Zusatz.
OIS bedeutet Optical Image Stabilizer und bezeichnet ein Objektiv, welches über eine optische Bildstabiliserung verfügt. Allerdings ist dies nicht mit der Sensorstabilisierung einer Kamera (IBIS) zu verwechseln. Es dient dem gleichen Zweck, aber OIS ist deutlich weniger effektiv als IBIS. Beides zusammen hingegen sorgt für eine nochmals verstärkte Stabilisierung. Bei anderen Herstellern können stabilisierte Objektive auch anders bezeichnet werden (Canon: IS, Sony: OSS).
Fujifilm XF 18-55, F2.8-4 LM OIS
Beginnen wir mit unserem „immer drauf Objektiv“ – dem Fuji XF 18-55*. Hierbei handelt es sich zwar um ein KIT Objektiv (= Standardobjektive, die beim Kauf eines Kamerabodys mit enthalten sind), allerdings um ein etwas höherwertiges mit besserer Qualität als das Standard KIT. Zudem ist es ein perfekter Allrounder auf Reisen in kompakter Größe.
Vorteile
Mit der Brennweite können alle möglichen Motive eingefangen werden – von Landschaft, über Street bis hin zu Portraits und Close-Ups. Ein guter Allrounder!
Die XF Reihe von Fuji ist etwas höherwertig als die sehr günstigen Standard KIT Objektive (XC). Der Aufpreis war uns die bessere Abbildungs- und Verarbeitungsqualität wert. Der ausschlaggebende Punkt war jedoch die verbesserte Lichtstärke gegenüber dem Standard Kit (F2.8-4 im Vergleich zu F3.5-5.6).
In der Kombination mit der Fuji X-S10 ist das Objektiv sehr erschwinglich und gilt als eines der besten Kit-Objektive überhaupt. Im Endeffekt muss jeder selbst entscheiden, ob es einem den Aufpreis gegenüber dem Standard KIT-Objektiv wert ist. Für uns ja, denn eine vergleichsweise teure Kamera mit einen billigen Objektiv zu nutzen, hat sich irgendwie falsch angefühlt. Zudem ist es für die Brennweite wirklich kompakt und leicht (nur 6,5cm Durchmesser auf 7cm Länge bei 330g).
Nachteile
Alle Kameras mit kleineren Sensoren verlieren durch den Crop-Faktor an Weitwinkel. So werden bei der X-S10 aus den 18mm 27mm. Das ist für Landschaften und Vlogging noch akzeptabel, wobei 24mm manchmal wünschenswert wären!
Wie oben beschrieben, nimmt die Lichtstärke bei zunehmenden Zoom ab. Grundsätzlich ist F4 im Telebereich noch ausreichend gut, allerdings verändert man damit beim Zoomen automatisch die Belichtung, sollte man vorher einen kleineren F-Stop als F4 gewählt haben. Zoomobjektive mit einer durchgehenden Lichtstärke von F2.8 sind allerdings deutlich teurer und größer – daher können wir mit diesem Kompromiss sehr gut leben.

Fuji XC 50-230mm, F4.5-6.7 OIS
Kommen wir zum zweiten Objektiv: Dem Fuji XC 50-230mm F4.5-6.7 OIS*. Hierbei handelt es sich um ein sehr kompaktes Teleobjektiv, dass eigentlich nur bei Wildlife und hin und wieder bei Landschaften zum Einsatz kommt. Durch die lange Brennweite, den vergleichsweise kompakten Formfaktor und das geringe Gewicht hat es trotzdem seinen berechtigten Platz im Kamerarucksack verdient.
Vorteile
Dank des Crop Faktors von 1,5 erweitert sich der Telebereich auf 345mm. Das ist zwar immernoch nichts für Profis, aber ein massives Upgrade gegenüber den 80mm.
Die meisten Telezooms sind riesig und schwer. Aber das XC 50-230 wiegt nur 375g und misst eingefahren gerade einmal 7 cm Durchmesser auf 11cm Höhe. Damit passt es locker in den Kamerarucksack und ist kaum größer als das Standardzoom.
Eigentlich der Grund warum wir überhaupt zugeschlagen haben: Gebraucht gibt es das Objektiv extrem günstig.
Nachteile
Und der Grund, warum das Objektiv so günstig ist: Die Lichtstärke bzw. eher Lichtschwäche in diesem Fall. Bei maximalem Tele liegt der kleinste F-Stopp bei F6.7. Das ist besonders problematisch bei bewegten Motiven, denn um die Bewegung einzufrieren, benötigt man eine kurze Verschlusszeit. Dadurch und durch die vergleichsweise geschlossene Blende auf F6.7 kommt sehr wenig Licht auf den Sensor, wodurch nur der ISO-Wert als letztes Mittel zur Belichtung bleibt. Bei schwachen Lichtverhältnissen einen jagenden Geparden scharf zu fotografieren, wird mit diesem Objektiv ohne Bildrauschen nicht möglich sein, aber das ist auch nicht unser Anspruch.
Da das Objektiv über keinen linearen Motor (LM) verfügt, ist der Autofokus deutlich langsamer. Besonders bei Objekten, die näher an der Kamera sind.

Nach der Weltreise
Wie die Kamera haben uns beide Objektive ebenfalls treue Dienste erwiesen, sind aber an ihre Grenzen gekommen. Besonders das Fujifilm XF 18-55 war im Endeffekt fürs Vloggen nicht weitwinklig genug. Und unser YouTube Kanal ist nunmal ein Vlogging Channel, von daher konnten wir nicht nein sagen, als endlich ein gutes Weitwinkelobjektiv für den Fujifilm X-Mount veröffentlich wurde: Das Viltrox 13mm F1.4*! Und nachdem wir das Objektiv mehrere Monate im Einsatz hatten und von der Qualität von Viltrox überzeugt waren, hat Horst in Hanoi das Viltrox 33mm F1.4* entdeckt, wodurch wir jetzt zwei Festbrennweiten statt dem Standardzoom Objektiv nutzen. Als Ergänzung haben wir das Telezoom weiterhin im Rucksack.


Viltrox 13mm F1.4
Mittlerweile ist das Viltrox 13mm F1.4* unser neues „immer-drauf-Objektiv“ geworden! Die Bildqualität ist wirklich fantastisch, selbst bei Offenblende super scharf und die umgerechnet knapp 20mm sind eine tolle Brennweite für viele Situationen.
Vorteile
Wie bereits erwähnt verlieren APS-C Kameras durch den Crop Faktor immer an Weitwinkel. Umgerechnet kommt das Viltrox auf 20mm und bietet damit einen deutlichen größeren Bildausschnitt als die 27mm vom Standardzoom. Perfekt für Vlogging und Landschaft.
Mit Blende 1.4 zeigt sich das Objektiv sehr lichtstark und ist damit perfekt für Aufnahmen bei Dunkelheit. Außerdem erzielt man beim Vloggen eine schöne Hintergrundunschärfe, die dem von Vollformatkameras schon sehr nahe kommt!
Gemessen an der Verarbeitungs- und Abbildungsqualität ist das Objektiv vergleichsweise günstig. Komplett aus Metall, mit Blendenring und selbst bei maximaler Offenblende scharf – da bleiben keine Wünsche offen!
Nachteile
Mit 420g ist das Objektiv kein Schwergewicht, aber beispielsweise deutlich schwerer und größer als das einzige Konkurrenzmodell von Samyang (12mm, F2) für Fujifilm. Gerade wenn man bedenkt, dass APS-C Objektive eigentlich kleiner und leichter sein sollten als vergleichbare Modelle bei Vollformat (z.B. Sony 20mm F1.8, 370g) sind 420g ein paar Gramm zu viel!
Trotz der Größe und des Gewichtes ist kein Bildstabilisator verbaut. Fotografen werden darauf verzichten können, aber Filmer sind damit auf eine interne Kamerastabilisierung angewiesen. Da unsere Fujifilm X-S10 (jetzt XT-4) eine IBIS Unit verbaut hat, können wir damit leben. Aber das Objektiv ist spürbar wackliger als das Fujifilm XF 18-55 mit OIS. Außerdem kommt es in Kombination mit der Kamerastabilisierung öfters zu „wackeligen Ecken“ (Engl. wobbles genannt). Das trifft aber auf alle weitwinkligen Objektive bei Fujifilm zu.

Viltrox 33mm F1.4
Das Viltrox 33mm F1.4* nutzen wir erster Linie für Portraits und B-Roll Aufnahmen. Gegenüber dem zuvor genutzten Fujifilm XF 18-55 ist das Viltrox deutlich lichtstärker und hat eine wirklich schöne Hintergrundunschärfe.
Vorteile
Mit der Brennweite von umgerechnet 50mm und der Offenblende von F1.4 sorgt das Objektiv für eine wirklich starke Hintergrundunschärfe, was besonders bei Portraits toll aussieht.
Im Gegensatz zu dem 13mm Vloggingobjektiv hat es Viltrox geschafft das 33mm wirklich klein zu halten. Außerdem bringt es nichtmal 300g auf die Waage und ist damit im Rucksack kaum spürbar!
So eine Offenblende von F1.4 ist normalerweise wirklich teuer und verglichen mit den nativen 33mm F1.4 Objektiv von Fujifilm kostet das Viltrox weniger als die Hälfte!
Normalerweise bin ich was Schärfe angeht kein Pixelpeeper und hätte von mir selbst niemals gedacht, dass ich mal einen großen Unterschied bei der Schärfe eines Objektives erkenne. Aber hier tue ich es! Die Bilder sind einfach klasse und haben Charakter.
Nachteile
Einer Festbrennweite vorzuwerfen, dass sie eine Festbrennweite ist, ist ein ziemlich weit hergeholter Nachteil. Aber auch wenn die umgerechnet 50mm eine relativ vielseitige Brennweite ist, wünscht man sich bei der ein oder anderen Gelegenheit mal kurz ein Zoomobjektiv zurück. Auf der anderen Seite überwiegen die Vorteile aber ganz klar!

Filter
Variable ND Filter
Es gibt endlos viele Filterarten, die die verschiedensten Effekte erzeugen. Der wohl bekannteste ist der ND Filter, denn besonders für Videografen sind ND Filter ein essenzieller Bestandteil des Setups. Aber was sind ND Filter und für was genau braucht man sie?
Einen Neutral Density Filter kannst du dir wie eine Sonnenbrille für deine Kamera vorstellen. Je höher der ND Wert, desto dunkler wird das Bild. Grundsätzlich kann man hierbei zwischen festen und variablen ND Filtern unterscheiden. Feste haben einen fixen ND Wert, wohingegen variable durch Drehen am Filter mehrere Blendenstufen abdecken.
Besonders Filmer können bei Tageslicht aus zwei Gründen nur selten auf einen ND Filter verzichten:
- Um eine natürliche Bewegungsunschärfe zu erzielen, die der menschlichen Wahrnehmung ähnelt. Dafür greift man beim Filmen bei der Verschlusszeit auf die sogenannte 180° Regel zurück. Dabei entspricht die Verschlusszeit immer 1 / 2*FPS. Das sorgt allerdings dafür, dass Videos bei direktem Sonnenschein meistens überbelichtet sind, womit man mit einem ND Filter entgegenwirken kann.
Beispiel: Du filmst tagsüber mit 25 FPS, ISO 160 und Blende F8. Für eine korrekte Belichtung benötigst du eine Verschlusszeit 1/800. Wenn du etwas filmst, in dem sich ein Objekt bewegt, brauchst du für eine natürliche Bewegungsunschärfe eine Verschlusszeit von 1/50. Ein ND16 reduziert das Licht um genau die Menge, damit du mit einer Verschlusszeit von 1/50 filmen kannst. Es gibt Apps, die dir dabei helfen, den richtigen ND Wert zu kalkulieren. In der Praxis stellen wir unsere Kamera einfach auf die gewünschten FPS, die darauf basierende Verschlusszeit, die geringste native ISO (160) und die fürs Motiv passende Blende. Dann drehen wir einfach am ND Filter, bis der Exposure Value (EV) auf dem Display 0 zeigt und das Histrogram passt.
- Um offenblendig zu filmen. Der oben beschriebe Effekt verstärkt sich, wenn man einen geringeren F-Stopp wählt, um beispielsweise ein Objekt vom Hintergrund zu isolieren. Nehmen wir einfach das Beispiel von oben, diesmal mit offener Blende: 25 FPS, ISO 160 und Blende F2.8. Jetzt bräuchtest du schon eine Verschlusszeit von 1/1600 für ein gut belichtetes Bild. Um wieder auf die 1/50 Verschlusszeit zu kommen, benötigst du diesmal einen ND32.
Klingt alles unheimlich kompliziert und die wenigsten Vlogger folgen dieser 180° Grad Regel, denn für den Laien wird im Endeffekt kaum ein Unterschied erkennbar sein. Trotzdem erhält man durch diese Bewegungsunschärfe einen natürlichen Look, der der Realität mehr ähnelt und dadurch wirkt das Video unterbewusst auf den Zuschauer „echter“.
In der Fotografie sind ND Filter weniger existenziell, aber auch nützlich. So kannst du beispielsweise tagsüber einen Wasserfall mit einer Langzeitbelichtung fotografieren, wodurch ein schöner „Glättungseffekt“ entsteht. Gleiches funktioniert mit Flüssen, dem Meer oder Wolken. Auch Menschen/Fahrzeuge in Bewegung kann man so fast verschwinden lassen oder eine eine coole Timelaps erstellen.
Besonders variable ND Filter kommen schnell an ihre Grenzen und können bei sehr weitwinkligen Objektiven an den äußeren Rändern vignettieren oder im höchsten ND Bereich durch einen „X-Schatten“ das Foto unbrauchbar machen. Allerdings hat sich das in den letzten Jahren stark verbessert und die Filter von K&F machen da wirklich einen guten Job!
Zudem sorgen ND Filter häufig für eine Farbverschiebung, wodurch du beim Filmen den Weißabgleich anpassen musst, falls du diesen sonst manuell einstellt. Allerdings erkennt der automatische Weißabgleich unserer Fuji diese Farbverschiebung ganz gut. So müssen wir vorm Start des Videos nur den Weißabgleich festsetzen, wodurch es zu keiner Farbverschiebung während einer Szene kommen kann. Beim Fotografieren in RAW spielt das keine Rolle, da hier im Nachhinein der Weißabgleich noch geändert werden kann.
Achte beim ND Filter auf deinen Gewindedurchmesser des Objektives, denn der muss mit dem ND Filter übereinstimmen. Solltest du den gleichen Filter für mehrere Objektive nutzen, nimm den größten Durchmesser aller Objektive und nutze Step-Up-Ringe, um den Filter auch an den kleineren Objektiven zu befestigen.
Für das XF 18-55mm haben wir den K&F variablen ND2-32 ND Filter* genutzt und waren damit sehr zufrieden. Keine extreme Farbverschiebung (minimal wärmer) und keine Vignette, selbst auf höchster Stufe im Weitwinkel. Da der Filter schon bei ND2 beginnt, konnten wir ihn tagsüber immer drauf lassen, wodurch man sich lästiges An- und Abschrauben sparen konnte. Durch die Offenblende beim Viltrox 13mm von F1.4 mussten wir einen stärken ND Filter kaufen und haben den Urth ND2-400* getestet, der allerdings bei starkem Sonnenlicht und kompletter Offenblende immer noch nicht dunkel genug ist und zudem beim maximalen Anschlag von ND400 vignettiert. Alternativ bieten die Filter von K&F Concept* ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Black Pro Mist Filter
Ein Black Pro Mist Filter sorgt dafür, dass das Bild etwas „softer“ (weniger digital) wirkt. Darüber hinaus erzeugt er einen „Glow-Effekt“ rund um Lichter (Lampen, Sonne), was besonders in der Golden Hour stimmungsvoll aussieht. Ein Beispielbild sollte das Prinzip verdeutlichen:


Normalerweise senken Mist Filter auch den Kontrast eines Bildes, aber das ist bei Black Pro Mist Filter nicht der Fall. Deswegen heißt er auch Black Pro Mist, da die Schatten weniger angehoben werden als bei normalen Mist Filtern. Die Stärke der Filter variiert und desto höher der Wert, desto ausgeprägter der Effekt. Wir nutzen die Stärke 1/8, wodurch der Effekt zwar erkennbar, aber nicht zu extrem ist. Nachdem wir mit dem Tiffen Black Pro Mist 1/8* gestartet sind, nutzen wir jetzt die Black Pro Mist Filter von K&F*, da diese deutlich günstiger sind. Durch das beidseitige Filtergewinde können wir unsere ND Filter auf die Mist Filter drauf schrauben.
Stativ
Cullmann Neomax 260
Gerade auf Reisen sind Stative echte Platzfresser und ein eher ungeliebtes Mitbringsel. Aber für Fotos und Videos sind sie nunmal unverzichtbar, gerade wenn wir beide vor der Kamera stehen wollen. Wir haben mit dem Cullmann Neomax 260* einen guten Kompromiss aus Preis, Größe und Funktionalität gefunden. Das Stativ ist mit seinem 21cm Packmaß und 500g Gewicht echt kompakt und leicht. Man kann es bis zu einer Höhe von 130cm ausfahren und es hat einen drehbaren Kugelkopf mit Schnellwechselplatte und Standard 1/4 Schraube. Damit ist es zwar nicht so hoch, aber mit einer Traglast von bis zu 3kg recht stabil. Sollte es mal etwas wacklig stehen, kann man am Haken beispielsweise einen Rucksack einhängen, um für zusätzliche Stabilität zu sorgen.

Drohne
DJI Mini 2
Drohnen sind mittlerweile voll im Consumer-Bereich angekommen und bieten besonders für Videoaufnahmen außergewöhnliche Perspektiven. Aber es gilt, die verschiedensten gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, die von Land zu Land variieren. In der EU gilt seit 2021 eine neue Drohnenverordnung und global herrschen die unterschiedlichsten Einfuhr- und Flugbedingungen. Als Reisedrohnen empfehlen sich natürlich kleine und leichte Copter und hier stößt man recht zügig auf die Mini-Reihe von DJI. Nach einigen Jahren mit dem ersten Modell der Reihe, der Mavic Mini, nutzen wir seit Anfang 2023 die Mini 2*. Diese wird allerdings oft nur noch in der Version Mini 2 SE* verkauft wird. Von der Mini 2 SE würden wir allerdings abraten, da dort wichtige Features wie 4K Video fehlen. So gesehen ist das Nachfolgermodell Mini 2 SE schlechter als die ursprüngliche Mini 2. Solltet ihr auf dem Gebrauchtmarkt keine Mavic Mini oder Mini 2 finden, würden wir eher empfehlen sich in Richtung Mini 3* zu orientieren.


Vorteile
Die Mini 2 ist zusammengeklappt etwa so groß wie eine Handfläche (13×8×6cm) und eignet sich daher ideal für den Transport auf Reisen. Viel wichtiger als die Größe ist bei Drohnen allerdings das Gewicht: Denn viele gesetzliche Bestimmungen greifen erst ab einem Gewicht von 250g, weshalb die DJI Mini nur 249g wiegt. So müssen sich Piloten einer Mavic Mini, Mini 2 oder Mini 3 in Deutschland aber auch weltweit viel weniger gesetzlichen Bestimmungen unterwerfen und können die Drohne in den meisten Ländern relativ frei nutzen.
Natürlich kann man von einer kleinen Drohne keine Wunder erwarten. Aber durch den 3-Achsen Gimbal erhält man durchgehend stabiles Footage und die 4K Kamera produziert ein sehr brauchbares Bild und schießt auch RAW Fotos. Zudem reicht ein Akku für etwa 20 Minuten Flugzeit. In Bezug auf die Größe durchaus solide.
Gerade auf dem Gebrauchtmarkt sind Modelle der Mavic Mini oder Mini 2 zu wirklichen guten Preisen erhältlich. Selbst wenn die Technik dann vielleicht nicht auf dem allerneusten Stand ist, reicht sie vollständig aus und bietet ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Nachteile
Im Internet wimmelt es nur so von Videos, in denen die Mavic Mini dem Wind nicht standhalten kann. Das Ding wiegt nur 249g und selbst im Sportmodus ist irgendwann der Zeitpunkt erreicht, an dem der Wind stärker ist als die Motoren. Denk daran, dass die Böen in der Luft deutlich heftiger sind als am Boden. Laut Herstellerangaben liegt der maximale Windwiderstand bei der DJI Mavic Mini bei 28 k/mh.
Seitdem DJI nach der Mavic Mini von Wifi auf Ocusync 2.0 umgestellt hat, ist die Verbindungsqualität sehr gut. So gesehen betrifft dieser Nachteil nur noch die älteren Drohnen von DJI.
Wie bereits erwähnt gibt es weltweit unterschiedliche Regelungen in Bezug auf die Einfuhr und das Fliegen von Drohnen. Diese muss man immer im Hinterkopf haben, um zu vermeiden, dass einem am Flughafen im schlimmsten Fall die Drohne sogar abgenommen wird.
Lohnt sich eine Drohne auf Weltreise?
Seitdem 2021 das neue Drohnengesetz in der EU verabschiedet wurde, müssen sich Drohnenpiloten auch bei kleinen Coptern unter 250g online beim Luftfahrt Bundesamtes registrieren. Die weltweiten Regelungen sind auf dieser Seite gut zusammengefasst. Es gibt in der Theorie viel zu beachten und einige Ländern fordern für die Einfuhr oder Flüge Genehmigungen. Aber nach über einem Jahr auf Weltreise mit Drohne kann ich sagen: Theorie und Praxis klaffen hier sehr weit auseinander. Es gibt Länder wie Nicaragua, die sehr strenge Drohnengesetze haben und auch konsequent umsetzen. Und es gibt Länder, die haben auf dem Papier Regelungen, die in der Praxis weniger relevant sind. Im Endeffekt ist es jedem selbst überlassen, wieviel Risiko er eingehen möchte. Abgesehen von Nicaragua, wo wir unsere Drohne gar nicht erst eingeführt haben, haben wir in keinem Land die Drohne registriert und hatten nirgendwo Probleme. Aber das heißt natürlich nicht, dass es immer funktioniert – wir berichten hier nur von unseren Erfahrungen. Ich appelliere einfach an den gesunden Menschenverstand und den verantwortungsvollen Umgang mit Drohnen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du die Bestimmungen wenigstens kennst und vor allem eine Drohnenhaftpflichtversicherung* abgeschlossen hast!
Actioncam
GoPro Hero 10 Black
Die letzte Kamera, die wir auf Reisen nutzen, ist unsere GoPro Hero 10*. Sie eignet sich wunderbar für Unterwasseraufnahmen oder überall dort, wo es etwas nass oder actionreich zugeht. Wir hatten die GoPro schon beim Schnorcheln, Rafting und Canyoning im Einsatz und man kann damit wirklich einzigartige Momente festhalten.
Die GoPro ist extrem klein. Man kann sie überall mit hinnehmen und steckt sie beispielsweise beim Canyoning einfach in den Wetsuit. Oder man montiert sie auf dem Helm oder nutzt ein Ministativ oder Mundstück für Unterwasser.
Wir haben die GoPro schon seit Jahren im Einsatz. Selbst ein paar Stürze oder feine Vulkanasche konnten ihr bisher nichts anhaben.
Auch wenn es mittlerweile schon Nachfolgermodelle gibt, ist die GoPro 10 nach wie vor auf dem neuesten Stand der Technik. Dazu ist die Bildstabilisierung echt gut und man kann zwischen verschiedenen Kamerawinkeln und Farbprofilen wählen.
Auf eBay Kleinanzeigen findet man viele Angebote für gebrauchte und ältere GoPros für vergleichsweise günstige und angemessene Preise.
Für unsere ersten 15 Monate Weltreise hatten wir die deutlich ältere GoPro Hero 6 dabei und waren damit komplett zufrieden. Die Actioncam kommt jetzt nicht tagtäglich zum Einsatz, aber überall dort, wo eine normale Kamera an ihre Grenzen kommt, ist die GoPro perfekt geeignet!





Laptop und Zubehör
MacBook Air 13 Zoll
Ein kleines MacBook Air als Laptop für Videobearbeitung? Bis Ende 2020 noch undenkbar, aber jetzt dank des neuen Apple M1 Prozessors möglich! Mit der Vorstellung des Apple Silicon hat der Konzern für eine Revolution gesorgt, denn plötzlich können kleine Laptops Dinge, die vorher nur auf sehr teuren und großen High-End-Geräten möglich waren – und das zu einem günstigeren Preis, mit längerer Akkulaufzeit und sogar lautlos!


Wir nutzen das MacBook Air M1* in der Ausstattung mit 7 Core GPU, 16 GB RAM, 256 GB Speicher und 13 Zoll Display. Wir hatten vorher einige Windows Laptops getestet und das MacBook übertrifft diese in jeglicher Hinsicht. Es ist leistungsstärker, kleiner, leichter, leiser und günstiger als vergleichbare Modelle. Fürs Reisen ideal und selbst zuhause als Workstation gut geeignet.
Vorteile
Wir nutzen mit Davinci Resolve 18 ein wirklich hardwareintensives Schnittprogramm für die Videobearbeitung und das MacBook Air performt unfassbar gut. Kein Ruckeln in der Timeline, perfekte Wiedergabe der Vorschau und vernünftige Renderzeiten. Egal ob Fusion Effekte, Color Grading, Texteffekte, Übergänge, mehrere 4K Videospuren übereinander, mehrere Tonspuren – alles läuft flüssig! Und das ohne irgendwelche Proxy Dateien oder Runtersetzen der Timelineauflösung. Fotobearbeitung in RAW und alles andere ist da fast schon keine Herausforderung mehr für das MacBook Air.
Mit seinen 13“ und nur 1,3kg ist das MacBook Air super leicht, handlich und passt problemlos in jeden Reiserucksack – einfach perfekt für unterwegs. Außerdem flacht die Tastatur nach vorne etwas ab, was das Gerät nicht nur schmaler, sondern auch angenehmer beim Tippen macht.
Dass all diese Leistung in so einen kleinen Laptop passt, wäre eigentlich schon Sensation genug. Aber Apple legt noch einen drauf und hat nichtmal einen Lüfter zur Kühlung verbaut. Gerade leistungsstarke Laptops entfachen gerne mal einen Hurricane unter Volllast, wohingegen das MBA keinen Ton von sich gibt. Das weiß man erst zu schätzen, wenn man es mal getestet hat.
Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 18 Stunden an. In der Realität und unter intensiver Nutzung ist das natürlich weniger, aber man kommt damit locker über einen Tag, was immer noch deutlich besser ist als jedes andere vergleichbare Modell.
Dass Apple beim Preis mal unter den Vorteilen auftaucht, hätten wir nicht für möglich gehalten. Der Laptop ist nicht günstig, aber gemessen an der Performance ist der Preis eben absolut gerechtfertigt.

Auch wenn wir wie die heftigsten Applefans klingen, das MacBook Air hat keine nennenswerten Nachteile. Das einzige, was uns tatsächlich stört, ist das es für viele Steamingdienste wie Netflix oder Disneyplus keine App gibt, wodurch man keine Serien runterladen und offline schauen kann. Selbst drei Jahre später gibt es keinen Grund für ein Update, denn das MacBook Air M1* funktioniert nach wie vor einwandfrei. Mittlerweile hat Apple einige Nachfolgermodelle mit dem noch leistungsstärkeren M2 Prozessor veröffentlich und neben dem MacBook Pro 14 Zoll* auch eine Variante des MacBook Air mit 15 Zoll*, was für Videobearbeitung mit dem größeren Display bei trotzdem vergleichsweise geringen Gewicht sehr praktisch ist.
SanDisk Extreme Portable Festplatte, USB-C Kartenleser und Kopfhörer
Mit seinen 256 GB bietet das MacBook natürlich nur sehr wenig internen Speicher und da der Aufpreis für mehr Speicherplatz bei Apple sehr teuer ist, nutzen wir externe Festplatten, um Foto- und Videomaterial zu sichern. Hier muss man grundsätzlich zwischen SSD und HDD Festplatten unterscheiden. HDD Festplatten sind deutlich günstiger, aber dafür größer und langsamer als neue SSD Festplatten. Gerade für Videobearbeitung sind schnelle Festplatten allerdings wichtig. SanDisk ist ein bewährter Hersteller und die SanDisk Extreme Portable 2TB* ist mit ihrem Staub- und Wasserschutz ein Klassiker fürs Reisen, da sie sehr klein, schnell und robust ist. Als zusätzliches Backup nutzen wir eine weitere SanDisk Extreme mit 512GB*. Darauf speichern wir die Projektdateien von Davinci Resolve und alle dazugehörigen Videos sowie die wichtigsten Fotos.
Da das MacBook Air über keinen internen SD-Kartenleser verfügt, haben wir einen günstigen USB-C Cardreader von Anker*. Als Kopfhörer nutzen wir die Soundcore Life Q20*, die es im Angebot günstig zu erwerben gibt. Das sind eine der günstigsten Over-Ears mit Active-Noise-Cancelling (ANC), wodurch Umgebungsgeräusche unterdrückt werden. Das ist natürlich nicht so effektiv wie bei höherpreisigen Modellen, aber genügt unseren Ansprüchen zum Schneiden von Videos oder Hören von Musik und Podcasts in etwas lauterer Umgebung. Dazu nutzen wir noch alte, 3,5mm kabelgebundene iPhone Earpods. Mit Hilfe eines AUX-Y-Adapters* können wir dann gleichzeitig beide die Kopfhörer per Kabel an den Laptop anschließen, um zeitgleich Filme oder Serien zu gucken.

Kamerarucksack
Manfrotto Pro Light Multiloader M
Eigentlich sind wir beide nur mit Handgepäckrucksack unterwegs, aber alle Klamotten mit dem ganzen Technikkram in einen 40L Rucksack zu quetschen, war dann doch nicht möglich. Daher nutzen wir zusätzlich einen zweischichtigen Kamerarucksack von Manfrotto*.
Dieser besitzt unten ein gepolstertes Fach nur für Kamera- und Technikequipment und ist mit den Trennwänden wie ein Fotorucksack aufgebaut. Darüber befindet sich ein frei nutzbares Fach mit zwei kleinen Mashpockets und Reißverschlusstasche, in das wir Dinge des täglichen Gebrauchs tun. Dazu gibt es ein extra Laptopfach und eine Seitentasche, in der das Stativ und eine Wasserflasche Platz finden sowie einen Brust- und Hüftgurt für einen besseren Tragekomfort.
Durch die ganze Polsterung ist die Technik gut geschützt und das obere Fach eignet sich wunderbar für kleine Tagesausflüge. So hat man quasi seinen Fotorucksack und Tagesrucksack in einem. Perfekt für Leute, die etwas Technik dabei haben, aber keinen ausschließlichen Kamerarucksack mitnehmen wollen, sondern auch noch Platz für ein paar Snacks und Klamotten brauchen. Der Manfrotto Multiloader* (Bild 1-4) war ein Upgrade nach den ersten 15 Monaten Weltreise. Zuvor haben wir den deutlich günstigeren Cullmann Bristol Daypack* (Bild 5-6) genutzt, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert und uns lange treue Dienste erwiesen hat.






Kleinkram
RØDE VideoMicro
Der Klassiker unter den kleinen externen Mikrofonen für Kameras. Wir haben zwischen dem RØDE VideoMicro* und dem etwas günstigerem Boya MM1* geschwankt. In den Testberichten- und Videos empfanden wir die Soundqualität und besonders die Filterung von Windrauschen beim Rode VideoMicro als etwas besser.
Boya BY-M1DM Duo Lavalier
Für Sit-Down Videos zuhause nehmen wir den Ton mit einem Ansteckmikro auf. Das Boya BY-M1DM* ist relativ günstig und bietet den Vorteil, gleich zwei Mikrofone an einem Stecker zu haben, den wir einfach mit der Kamera verbinden. Vorteilhaft, da wir meistens zu zweit sind! Außerdem kann man die Kamera im Gegensatz zum Richtmikrofon von Rode weiter weg stellen, ohne, dass die Tonqualität leidet.

VARTA 20.000mAh Powerbank
Um unterwegs unsere Geräte zu laden, nutzen wir eine Powerbank* von VARTA mit 20.000mAh. Mehr als 20.000mAh sind im Gepäck auf Flugreisen auch nicht erlaubt. Die Powerbank verfügt über zwei USB-A Ausgänge und einen USB-C Ausgang. Somit können wir unsere Handys, Kameras und sogar den Laptop „on the go“ laden.
All-in-one Reiseadapter
Wir nutzen einen einzigen Reiseadapter*, dessen Anschluss man auf alle gängigen weltweiten Steckertypen wechseln kann. Dieser verfügt neben einem normalen Steckeranschluss auch über vier USB-A und einen USB-C Anschluss. Somit können wir an einer Steckdose gleich mehrere Geräte oder Batterien laden.

Sonstiges
Für den Dual-Card Slot für die Fujifilm XT-4 verwenden wir eine 256 GB SD Karte* und eine 128 GB SD Karten* von SanDisk und insgesamt drei Batterien mit passendem Ladegerät*. Für die Drohne und GoPro haben wir jeweils eine 64 GB Micro SD*. Dazu gesellen sich Ersatzakkus ein USB-C und Micro-USB Ladekabel. Darüber hinaus haben wir ein Reinigungsset für Kameras und Objektive mit Blasebalg, Mikrofasertüchern und verschiedenen Pinseln. Das Ganze ist in einem Zylinder verepackt und lässt sich wie ein Objektiv im Rucksack verstauen. Zu guter Letzt schleppen wir eine kleine Musikbox* mit uns rum, falls wir auf dem Zimmer Musik hören, Sport machen oder einen Film oder eine Serie auf dem Laptop gucken.
Software
Beim Videoschnitt setzen wir auf ein kostenloses Tool: Davinci Resolve 18. Davon gibt es zwar auch eine Studioversion für 300€, aber die kostenlose Variante hat schon mehr Funktionen als wir jemals nutzen werden. Für Einsteiger mag es etwas überwältigend sein, aber wer schonmal eine Schnittsoftware genutzt hat, wird sich mit der Zeit auch in Davinci Resolve zurechtfinden. Aufgrund steigender Beliebtheit gibt es auf YouTube auch endlos viele Tutorials, die beim Einstieg helfen. Einziger Nachteil hierbei sind die massiven Systemanforderungen an CPU, Grafikkarte und RAM. Da ist schon ordentlich Rechnenpower notwendig. Umso beeindruckender, dass es auf dem MacBook Air ohne dezidierte Grafikkarte so flüssig läuft. Zudem nutzen wir Davinci auch zum Erstellen unserer Thumbnails für YouTube-Videos.
Als Softwareprogramm für Fotobearbeitung nutzen wir Luminar AI von Skylum. Neben den Platzhirschen wie Lightroom und Photoshop erfreut sich Luminar wachsender Beliebtheit und richtet sich besonders an Einsteiger, denn die Fotobearbeitung wird mittels künstlicher Intelligenz deutlich vereinfacht. Zudem bevorzugen wir die Einmalzahlung gegenüber dem Abomodell von Adobe Lightroom. Aber dank der oben erwähnten Fuji Filmsimulationen bearbeiten wir unsere Bilder grundsätzlich sehr wenig und machen auch keine Fotos in RAW.
Für Musik in unseren YouTube-Videos setzen wir auf Epidemic Sound*. Diese Plattform wird von vielen Content Creatoren genutzt und hat eine riesige Auswahl an Soundtracks und Soundeffekten. Man kann die Songs von der Homepage runterladen und auf seinen Social-Media-Kanälen nutzen, ohne Probleme mit den Lizenzen zu bekommen. Mit 13€ im Monat ist der Service gefühlt recht teuer, aber immer noch günstiger als beispielsweise das Musik- und Soundeffektpaket von Artlist. Es gibt auch kostenlose Anbieter wie NoCopyrightSounds, die YouTube Audio-Mediathek oder Freemium-Angebote von Uppbeat oder Tunetank – aber uns überzeugen die riesige Auswahl, Qualität und die Suchfunktion bei Epidemic Sound.
Kommen wir zum Abschluss noch zu diesem Blog: Wie wahrscheinlich die meisten, nutzen wir WordPress. Unsere Domain und das Webhosting betreiben wir über Siteground*. Das ist etwas teurer als beispielsweise one.com, aber hat dafür eine bessere Performance und wird auch offiziell von WordPress empfohlen. Als wichtigstes WordPress-Plugin nutzen wir Elementor in Verbindung mit dem Ocean WP Theme. Das vereinfacht selbst für Einsteiger wie uns die Gestaltung einer Internetseite enorm.

Finanzierung
Zum Abschluss möchten wir noch ein paar Worte über die Finanzierung der ganzen Technik verlieren, denn wir reden hier von ziemlich viel Geld, auch wenn das Kameraequipment budgetmäßig eher im Bereich der fortgeschrittenen Anfänger einzuordnen ist. Wir (bzw. überwiegend Horst) haben uns das Setup über einen Zeitraum von etwa über zwei Jahren angelegt und mit der Zeit stetig erweitert. Da 2020 die meisten Reisepläne unfreiwillig auf Eis gelegt wurden, standen ein paar bereits verplante finanzielle Mittel wieder zur Verfügung. Die Anschaffung eines Laptops wurde durchs Home-Office unabhängig von jeglichen Reiseplänen ohnehin notwendig. Besonders hilfreich waren hierbei Cooperate Benefits (Partnerprogramme von Unternehmen zum Erwerb vergünstigter Produkte) und Rabattaktionen – auch wenn es häufig nur ein paar Prozent waren, macht das bei großen Anschaffungen wie der Kamera oder dem Laptop schnell mal einen kleinen dreistelligen Betrag aus.



Zudem ist der Gebrauchtmarkt für viele Produkte sehr interessant. Gut erhaltende Objektive sind auf eBay Kleinanzeigen sehr erschwinglich oder etwas „veraltete“ Produkte wie beispielsweise die GoPro Hero 6 oder mittlerweile auch die Mavic Mini oder Mini 2 werden häufig günstiger angeboten, wenn die Nachfolgermodelle erscheinen. Natürlich besteht hier ein gewisses Restrisiko, aber häufig kann man die angebotenen Produkte vor Ort testen und sich somit ein Bild über die Qualität verschaffen, wenn es sich um eine größere Investition handelt.
In erster Linie weil es uns Spaß macht und Horst während der Corona-Lockdowns ein Interesse für Videografie entwickelt hat, aus der mittlerweile eine richtige Leidenschaft geworden ist. Erst später kam dann der Gedanke auf, das Ganze auch auf Instagram, YouTube und diesem Blog zu teilen. Außerdem, und das mag etwas komisch klingen, dient es als Beschäftigung während der Weltreise. Es macht uns einfach Spaß, zu filmen und abends das Footage durchzugehen, Videos zu schneiden und Blogbeiträge zu schreiben. So nutzen wir die Zeit nicht nur zum Reisen, sondern fördern auch unsere Kreativität, von der wir teilweise nichtmal wussten, dass sie überhaupt existiert.
Vor Diebstahl ist Achtsamkeit der beste Schutz. Sprich: Niemals den Rucksack unbeaufsichtigt lassen oder beim Transport in irgendwelche Fächer räumen, die weiter weg oder außerhalb der Sichtweite sind. In der Unterkunft packen wir den Laptop in den Osprey und schließen das Fach am Reißverschluss mit einem Vorhängeschloss ab und packen den Rucksack falls möglich in einen Spind. Viele schwören auf einen Pacsafe* für die Wertsachen – ist mit Sicherheit diebstahlsicherer, outet dafür aber direkt wertvolle Gegenstände.
Als zusätzlichen Schutz haben wir für den Laptop und die Kamera inklusive Objektive eine Elektronikversicherung bei Hepster* abgeschlossen. Somit sind selbst verursachte Schäden (Bruch, Sand, Wasser) sowie Schäden durch Dritte und auch Diebstahlschäden abgedeckt. Für die Drohne ist eine Drohnenhaftpflichtversicherung* ein absolutes Muss!
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